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Mischnajot zu Gimmel-Tammus
Die Mystiker lehren, dass das Wort Mischna die gleichen Buchstaben hat wie Neschama, das hebräische Wort für Seele. Somit ist aus dem breiten Korpus der Tora-Literatur, Mischna - die knappen Lehren, die die das Rückgrat des Talmuds bilden - das Thema der Wahl, wenn wir die Tora im Verdienst der Seelen unserer geliebten Menschen studieren.

Es ist Brauch an dem Tag der Johrzeit Kapitel von Mischnajot zu lernen, welche mit dem Buchstaben des Namen der Person beginnen. Folgend ist eine Aufstellung von den Kapiteln von Mischnajot, wessen jeweils erster Buchstabe den Namen Menachem Mendel (מנחם מנדל) bildet.

מֵאֵימָתַי קוֹרִין אֶת שְׁמַע בְּעַרְבִית. מִשָּׁעָה שֶׁהַכֹּהֲנִים נִכְנָסִים לֶאֱכֹל בִּתְרוּמָתָן, עַד סוֹף הָאַשְׁמוּרָה הָרִאשׁוֹנָה, דִּבְרֵי רַבִּי אֱלִיעֶזֶר. וַחֲכָמִים אוֹמְרִים, עַד חֲצוֹת. רַבָּן גַּמְלִיאֵל אוֹמֵר, עַד שֶׁיַּעֲלֶה עַמּוּד הַשָּׁחַר. מַעֲשֶׂה שֶׁבָּאוּ בָנָיו מִבֵּית הַמִּשְׁתֶּה, אָמְרוּ לוֹ, לֹא קָרִינוּ אֶת שְׁמַע. אָמַר לָהֶם, אִם לֹא עָלָה עַמּוּד הַשַּׁחַר, חַיָּבִין אַתֶּם לִקְרוֹת. וְלֹא זוֹ בִּלְבַד, אֶלָּא כָּל מַה שֶּׁאָמְרוּ חֲכָמִים עַד חֲצוֹת, מִצְוָתָן עַד שֶׁיַּעֲלֶה עַמּוּד הַשָּׁחַר. הֶקְטֵר חֲלָבִים וְאֵבָרִים, מִצְוָתָן עַד שֶׁיַּעֲלֶה עַמּוּד הַשָּׁחַר. וְכָל הַנֶּאֱכָלִים לְיוֹם אֶחָד, מִצְוָתָן עַד שֶׁיַּעֲלֶה עַמּוּד הַשָּׁחַר. אִם כֵּן, לָמָּה אָמְרוּ חֲכָמִים עַד חֲצוֹת, כְּדֵי לְהַרְחִיק אֶת הָאָדָם מִן הָעֲבֵרָה:

Von welcher Zeit ab liest man das Schema am Abend? Von der Zeit an, da die Priester eintreten, um von ihrer Hebe zu essen, bis zu Ende der ersten Nachtwache. (Dies sind die) Worte des Rabbi Elieser. Die Weisen sagen: Bis Mitternacht. R. Gamliel sagt: Bis die Morgenröte aufsteigt. Es geschah einst, dass seine Söhne vom Gastmahle zurückkamen, und zu ihm sprachen: Wir haben das Schema noch nicht gelesen. Er erwiderte ihnen: Wenn die Morgenröte noch nicht aufgestiegen, seid Ihr verpflichtet zu lesen. Und nicht dies allein, sondern Alles, wobei die Weisen »bis Mitternacht« gesagt haben, gilt gesetzlich bis die Morgenröte aufsteigt. Das Aufdampfen des Fettes und der Glieder gilt gesetzlich bis die Morgenröte aufsteigt; und Alles was (von Opfern) nur an demselben Tage gegessen werden darf, ist gesetzlich gestattet bis die Morgenröte aufsteigt. Wenn dem aber so ist, warum sagten die Weisen: »Bis Mitternacht?« Um die Menschen von der Übertretung fern zu halten.

מֵאֵימָתַי קוֹרִין אֶת שְׁמַע בְּשַׁחֲרִית. מִשֶּׁיַּכִּיר בֵּין תְּכֵלֶת לְלָבָן. רַבִּי אֱלִיעֶזֶר אוֹמֵר, בֵּין תְּכֵלֶת לְכַרְתִּי. וְגוֹמְרָהּ עַד הָנֵץ הַחַמָּה. רַבִּי יְהוֹשֻׁעַ אוֹמֵר, עַד שָׁלֹשׁ שָׁעוֹת, שֶׁכֵּן דֶּרֶךְ בְּנֵי מְלָכִים לַעֲמֹד בְּשָׁלֹשׁ שָׁעוֹת. הַקּוֹרֵא מִכָּאן וְאֵילָךְ לֹא הִפְסִיד, כְּאָדָם הַקּוֹרֵא בַתּוֹרָה:
Von welcher Zeit ab liest man das Schema am Morgen? Sobald man zwischen himmelblau und weiß unterscheiden kann; R. Elieser sagt: Zwischen himmelblau und lauchgrün; (und beendet das Lesen) bis die Sonne hervorstrahlt. R.Josua sagt: Bis drei Stunden; denn so ist die Sitte der Fürsten, erst um drei Stunden aufzustehen — wer von der Zeit an und weiter (das Schema) liest, büsst nichts ein, wie Jeder der im Gesetze liest.
בֵּית שַׁמַּאי אוֹמְרִים, בָּעֶרֶב כָּל אָדָם יַטּוּ וְיִקְרְאוּ, וּבַבֹּקֶר יַעַמְדוּ, שֶׁנֶּאֱמַר (דברים ו) וּבְשָׁכְבְּךָ וּבְקוּמֶךָ. וּבֵית הִלֵּל אוֹמְרִים, כָּל אָדָם קוֹרֵא כְדַרְכּוֹ, שֶׁנֶּאֱמַר (שם) וּבְלֶכְתְּךָ בַדֶּרֶךְ. אִם כֵּן, לָמָּה נֶאֱמַר וּבְשָׁכְבְּךָ וּבְקוּמֶךָ, בְּשָׁעָה שֶׁבְּנֵי אָדָם שׁוֹכְבִים, וּבְשָׁעָה שֶׁבְּנֵי אָדָם עוֹמְדִים. אָמַר רַבִּי טַרְפוֹן, אֲנִי הָיִיתִי בָא בַדֶּרֶךְ, וְהִטֵּתִי לִקְרוֹת, כְּדִבְרֵי בֵית שַׁמַּאי, וְסִכַּנְתִּי בְעַצְמִי מִפְּנֵי הַלִּסְטִים. אָמְרוּ לוֹ, כְּדַי הָיִיתָ לָחוּב בְּעַצְמְךָ, שֶׁעָבַרְתָּ עַל דִּבְרֵי בֵית הִלֵּל:
Die Schule des Schammai lehrt: Am Abend soll Jeder liegend lesen und am Morgen stehend, denn es heisst: »Wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.« Die Schule des Hillel aber lehrt: Jedermann lese nach seiner Weise (nach Belieben) denn es heisst auch: »Wenn du auf dem Wege gehst.« Wenn dem so ist, warum heisst es denn »und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst«? Allein (dies will sagen) »zur Zeit, wenn Menschen zu liegen pflegen und zur Zeit wenn sie aufzustehen pflegen.« — R. Tarphon erzählte: Ich befand mich einst auf dem Wege, und legte mich nieder, um nach dem Ausspruch der Schule Schammai’s zu lesen, brachte mich aber in Lebensgefahr durch Räuber. Man erwiederte ihm: Du warst wert dein Leben zu verwirken, weil du den Ausspruch der Schule Hillel’s übertratest.
בַּשַּׁחַר מְבָרֵךְ שְׁתַּיִם לְפָנֶיהָ וְאַחַת לְאַחֲרֶיהָ, וּבָעֶרֶב שְׁתַּיִם לְפָנֶיהָ וּשְׁתַּיִם לְאַחֲרֶיהָ. אַחַת אֲרֻכָּה וְאַחַת קְצָרָה. מָקוֹם שֶׁאָמְרוּ לְהַאֲרִיךְ, אֵינוֹ רַשַּׁאי לְקַצֵּר. לְקַצֵּר, אֵינוֹ רַשַּׁאי לְהַאֲרִיךְ. לַחְתֹּם, אֵינוֹ רַשַּׁאי שֶׁלֹּא לַחְתֹּם. וְשֶׁלֹּא לַחְתֹּם, אֵינוֹ רַשַּׁאי לַחְתֹּם:
Am Morgen spricht man zwei Segenssprüche voran und einen nachher; und Abends spricht man zwei Segenssprüche voran, und zwei nachher: Eine lange und eine kurze (Benediktion). Wo man festgesetzt hat eine lange (zu sprechen), ist keiner befugt abzukürzen, und wo eine kurze fest steht, ist keiner befugt zu verlängern ; (wo festgesetzt ist) eine Schlussformel zu beten, ist keiner befugt die Schlussformel auszulassen, wo aber keine Schlussformel sein soll, ist keiner befugt, eine Schlussformel anzubringen.
מַזְכִּירִין יְצִיאַת מִצְרַיִם בַּלֵּילוֹת. אָמַר רַבִּי אֶלְעָזָר בֶּן עֲזַרְיָה, הֲרֵי אֲנִי כְּבֶן שִׁבְעִים שָׁנָה, וְלֹא זָכִיתִי שֶׁתֵּאָמֵר יְצִיאַת מִצְרַיִם בַּלֵּילוֹת, עַד שֶׁדְּרָשָׁהּ בֶּן זוֹמָא, שֶׁנֶּאֱמַר (דברים טז) לְמַעַן תִּזְכֹּר אֶת יוֹם צֵאתְךָ מֵאֶרֶץ מִצְרַיִם כֹּל יְמֵי חַיֶּיךָ. יְמֵי חַיֶּיךָ, הַיָּמִים. כֹּל יְמֵי חַיֶּיךָ, הַלֵּילוֹת. וַחֲכָמִים אוֹמְרִים, יְמֵי חַיֶּיךָ, הָעוֹלָם הַזֶּה. כֹּל יְמֵי חַיֶּיךָ, לְהָבִיא לִימוֹת הַמָּשִׁיחַ:
Man gedenke des Auszuges aus Ägypten auch in der Nachtzeit. R. Elasar ben Asarjah sprach: Ich bin jetzt beinah siebzig Jahre alt und habe nicht beweisen können, dass die Stelle vom Auszuge aus Ägypten auch Nachts zu sagen Pflicht sei, bis Ben Soma es aus der Schrift herleitete, nämlich es heisst: (Deut. 16,3) »Damit du gedenkest des Tages deines Auszuges aus Ägypten alle Tage deines Lebens«; »Die Tage deines Lebens«, (würde bedeuten) »die Tage,« »alle Tage deines Lebens,« — auch die Nächte. Die Weisen aber erklären: »Die Tage deines Lebens«, würde bedeuten: Diese Welt. »Alle Tage deines Lebens«, setze hinzu, auch die Zeiten des Messias.
נוֹטֵל אָדָם אֶת בְּנוֹ וְהָאֶבֶן בְּיָדוֹ, וְכַלְכַּלָּה וְהָאֶבֶן בְּתוֹכָהּ. וּמְטַלְטְלִין תְּרוּמָה טְמֵאָה עִם הַטְּהוֹרָה וְעִם הַחֻלִּין. רַבִּי יְהוּדָה אוֹמֵר, אַף מַעֲלִין אֶת הַמְדֻמָּע בְּאֶחָד וּמֵאָה:
Man darf ein (verzärteltes) Kind, das einen Stein in der Hand hat, aufheben, auch einen Korb worin ein Stein liegt. Man darf auch unreine תרומה mit reiner und. mit חולין zusammen von der Stelle bringen. R. Jehudah sagt: Man darf auch aus מדומע unter hundert und einem die תרומה herausnehmen.
הָאֶבֶן שֶׁעַל פִּי הֶחָבִית, מַטָּהּ עַל צִדָּהּ וְהִיא נוֹפֶלֶת. הָיְתָה בֵין הֶחָבִיּוֹת, מַגְבִּיהַּ וּמַטָּהּ עַל צִדָּהּ וְהִיא נוֹפֶלֶת. מָעוֹת שֶׁעַל הַכַּר, נוֹעֵר אֶת הַכַּר וְהֵן נוֹפְלוֹת. הָיְתָה עָלָיו לַשְׁלֶשֶׁת, מְקַנְּחָהּ בִּסְמַרְטוּט. הָיְתָה שֶׁל עוֹר, נוֹתְנִין עָלֶיהָ מַיִם עַד שֶׁתִּכְלֶה:
Wenn ein Stein auf der Mündung eines Fasses liegt, darf man dieses an die Seite biegen, dass der Stein herunterfalle. Steht dasselbe unter mehrern Fässern, so darf man es aufheben und seitwärts neigen, dass der Stein niederfalle. Liegt Geld auf einem Polster, so darf man den Polster umlegen, so dass das Geld herunterfällt; befindet sich Schmutz darauf, darf man ihn mit einem Läppchen abwischen, und wenn der Überzug von Leder ist, darf man Wasser darauf tun bis die Unreinigkeit abgespült ist.
בֵּית שַׁמַּאי אוֹמְרִים, מַגְבִּיהִין מִן הַשֻּׁלְחָן עֲצָמוֹת וּקְלִפִּין. וּבֵית הִלֵּל אוֹמְרִים, נוֹטֵל אֶת הַטַּבְלָה כֻלָּהּ וּמְנַעֲרָהּ. מַעֲבִירִין מִלִּפְנֵי הַשֻּׁלְחָן פֵּרוּרִין פָּחוֹת מִכַּזַּיִת וְשֵׂעָר שֶׁל אֲפוּנִין וְשֵׂעָר שֶׁל עֲדָשִׁים, מִפְּנֵי שֶׁהוּא מַאֲכַל בְּהֵמָה. סְפוֹג, אִם יֶשׁ לוֹ עוֹר בֵּית אֲחִיזָה, מְקַנְּחִין בּוֹ, וְאִם לָאו, אֵין מְקַנְּחִין בּוֹ. וַחֲכָמִים אוֹמְרִים בֵּין כָּךְ וּבֵין כָּךְ, נִטָּל בְּשַׁבָּת, וְאֵינוֹ מְקַבֵּל טֻמְאָה:
Die Schule Samais lehrt: Man darf Knochen und Schalen vom Tische abnehmen. Die Schule Hillels hingegen lehrt: Man darf nur die ganze Tafel aufheben und abschütteln. — Man darf vom Tische abnehmen alle Brocken kleiner als eine Olive, auch die Schelfen von Bohnen und Linsen, weil sie zum Viehfutter dienen. — Mit einem Schwamme darf man, wenn er eine Handhabe von Leder hat, abwischen; wo nicht, darf man nicht damit wischen. Jedenfalls darf man ihn am Schabbat von seinem Orte nehmen und ist er zur Annahme von Unreinheit nicht geeignet.
חָבִית שֶׁנִּשְׁבְּרָה, מַצִּילִין הֵימֶנָּה מְזוֹן שָׁלֹשׁ סְעֻדּוֹת, וְאוֹמֵר לַאֲחֵרִים, בֹּאוּ וְהַצִּילוּ לָכֶם, וּבִלְבַד שֶׁלֹּא יִסְפֹּג. אֵין סוֹחֲטִין אֶת הַפֵּרוֹת לְהוֹצִיא מֵהֶן מַשְׁקִין, וְאִם יָצְאוּ מֵעַצְמָן, אֲסוּרִין. רַבִּי יְהוּדָה אוֹמֵר, אִם לְאֳכָלִין, הַיּוֹצֵא מֵהֶן מֻתָּר, וְאִם לְמַשְׁקִין, הַיּוֹצֵא מֵהֶן אָסוּר. חַלּוֹת דְּבַשׁ שֶׁרִסְּקָן מֵעֶרֶב שַׁבָּת וְיָצְאוּ מֵעַצְמָן, אֲסוּרִין. וְרַבִּי אֱלִיעֶזֶר מַתִּיר:
Wenn ein Fass zerbricht, darf man daraus für drei Mahlzeiten retten; auch Andern zurufen: Kommt und rettet für Euch! Aber man darf nicht den Wein mit Schwamm aufnehmen. — Man darf nicht Früchte drücken, um Saft heraus zu ziehen, und wenn er von selbst herausgelaufen, darf man ihn nicht geniessen. R. Jehuda sagt: Wenn die Früchte zum Essen bestimmt waren, darf man, was herausfliesst, geniessen; wenn sie aber zum Genusse des Saftes bestimmt waren, ist was herausfliesst unerlaubt. Wenn man Honigwaben am Freitag zerbröckelt hatte, und es fliesst der Honig von selbst, so ist er unerlaubt, R. Elieser erklärt ihn für erlaubt.
כֹּל שֶׁבָּא בְחַמִּין מֵעֶרֶב שַׁבָּת, שׁוֹרִין אוֹתוֹ בְחַמִּין בְּשַׁבָּת, וְכֹל שֶׁלֹּא בָא בְחַמִּין מֵעֶרֶב שַׁבָּת, מְדִיחִין אוֹתוֹ בְחַמִּין בְּשַׁבָּת, חוּץ מִן הַמָּלִיחַ הַיָּשָׁן, וְדָגִים מְלוּחִים קְטַנִּים וְקוּלְיָס הָאִסְפָּנִין, שֶׁהֲדָחָתָן זוֹ הִיא גְמַר מְלַאכְתָּן:
Alles, was schon vor Schabbat in heissem Wasser (gekocht) war, darf man am Schabbat wieder in heissem Wasser ein weichen, was aber noch nicht in heissem Wasser war, darf man nur mit heissem Wasser waschen, ausgenommen vorjährige Salzfische (und eingesalzene kleine Fische) und spanische Kulias, denn ihre Waschung ist ihre völlige Zurichtung.
שׁוֹבֵר אָדָם אֶת הֶחָבִית לֶאֱכֹל הֵימֶנָּה גְרוֹגָרוֹת, וּבִלְבַד שֶׁלֹּא יִתְכַּוֵּן לַעֲשׂוֹת כְּלִי. וְאֵין נוֹקְבִים מְגוּפָה שֶׁל חָבִית, דִּבְרֵי רַבִּי יְהוּדָה. וַחֲכָמִים מַתִּירִין. וְלֹא יִקְּבֶנָּה מִצִּדָּהּ. וְאִם הָיְתָה נְקוּבָה, לֹא יִתֵּן עָלֶיהָ שַׁעֲוָה, מִפְּנֵי שֶׁהוּא מְמָרֵחַ. אָמַר רַבִּי יְהוּדָה, מַעֲשֶׂה בָא לִפְנֵי רַבָּן יוֹחָנָן בֶּן זַכַּאי בַּעֲרָב, וְאָמַר, חוֹשְׁשָׁנִי לוֹ מֵחַטָּאת:
Man darf ein Fass anbrechen, um dürre Feigen (herauszunehmen und) zu essen, nur darf man nicht beabsichtigen ein brauchbares Gefäss zu bilden. Man darf den Spund des Fasses nicht durchbohren. So R. Jehudah. Die Weisen erklären es für erlaubt. (Nach Andern: R. Jose erlaubt es). Man darf es nicht von der Seite anbohren, und wenn es angebohrt ist, darf man nicht Wachs darauf machen, weil man es streicht. R. Jehudah erzählt: Ein Fall der Art kam einst vor R. Jochanan ben Sackai zu Arab vor, und er sagte: Ich bin im Zweifel wegen der Verschuldung eines Sündopfers.
נוֹתְנִין תַּבְשִׁיל לְתוֹךְ הַבּוֹר בִּשְׁבִיל שֶׁיְּהֵא שָׁמוּר, וְאֶת הַמַּיִם הַיָּפִים בָּרָעִים בִּשְׁבִיל שֶׁיִּצַּנּוּ, וְאֶת הַצּוֹנֵן בַּחַמָּה בִּשְׁבִיל שֶׁיֵּחַמּוּ. מִי שֶׁנָּשְׁרוּ כֵלָיו בַּדֶּרֶךְ בְּמַיִם, מְהַלֵּךְ בָּהֶן וְאֵינוֹ חוֹשֵׁשׁ. הִגִּיעַ לֶחָצֵר הַחִיצוֹנָה, שׁוֹטְחָן בַּחַמָּה, אֲבָל לֹא כְנֶגֶד הָעָם:
Man darf gekochte Speisen in eine Grube setzen, damit sie daselbst verwahrt bleiben; auch gutes Wasser unter ungeniessbares (im Gefässe) setzen, um es kühl zu erhalten; auch kaltes in warmes, um es zu erwärmen. Wem die Kleider unterwegs in Wasser gefallen sind, der darf weiter ohne Bedenken darin gehen. Sobald er an den äussersten Hof (der Stadt) anlangt, darf er sie in der Sonne ausbreiten, doch nicht vor dem Volke (nicht öffentlich).
הָרוֹחֵץ בְּמֵי מְעָרָה וּבְמֵי טְבֶרְיָא וְנִסְתַּפֵּג, אֲפִלּוּ בְעֶשֶׂר אֲלוּנְטִיאוֹת, לֹא יְבִיאֵם בְּיָדוֹ. אֲבָל עֲשָׂרָה בְנֵי אָדָם מִסְתַּפְּגִין בַּאֲלוּנְטִית אַחַת פְּנֵיהֶם יְדֵיהֶם וְרַגְלֵיהֶם, וּמְבִיאִין אוֹתָהּ בְּיָדָן:
Wer im Wasser einer Höhle, oder in den warmen Bädern von Tiberias gebadet und sich abgetrocknet hat, selbst wenn es mit zehn Tüchern geschehen ist, darf sie nicht selbst wegbringen. Aber wenn zehn Personen sich mit einem Tuche Gesicht, Hände und Füsse getrocknet haben, so dürfen sie es wegbringen.
סָכִין וּמְמַשְׁמְשִׁין בִּבְנֵי מֵעַיִם, אֲבָל לֹא מִתְעַמְּלִין וְלֹא מִתְגָּרְדִין. אֵין יוֹרְדִין לְקוֹרְדִּימָה, וְאֵין עוֹשִׂין אַפִּקְטְוִזִין, וְאֵין מְעַצְּבִין אֶת הַקָּטָן, וְאֵין מַחֲזִירִין אֶת הַשֶּׁבֶר. מִי שֶׁנִּפְרְקָה יָדוֹ וְרַגְלוֹ, לֹא יִטְרְפֵם בְּצוֹנֵן, אֲבָל רוֹחֵץ הוּא כְדַרְכּוֹ, וְאִם נִתְרַפָּא נִתְרַפָּא:
Man darf sich salben und den Leib reiben, aber sich nicht ermüden. Man darf sich nicht den Körper bürsten. Man darf nicht in Kordima hinabsteigen. Man darf keine Brechmittel nehmen Man darf keinem Kinde die Glieder gewaltsam richten; man darf nicht einen Bruch wieder einrichten. Wer sich die Hand oder den Fuss verrenkt hat, darf sie nicht mit kaltem Wasser begiessen, sondern wie gewöhnlich waschen und wenn es davon heilt, so mag es sein.
מֵאֵימָתַי קוֹרִין אֶת שְׁמַע בְּעַרְבִית. מִשָּׁעָה שֶׁהַכֹּהֲנִים נִכְנָסִים לֶאֱכֹל בִּתְרוּמָתָן, עַד סוֹף הָאַשְׁמוּרָה הָרִאשׁוֹנָה, דִּבְרֵי רַבִּי אֱלִיעֶזֶר. וַחֲכָמִים אוֹמְרִים, עַד חֲצוֹת. רַבָּן גַּמְלִיאֵל אוֹמֵר, עַד שֶׁיַּעֲלֶה עַמּוּד הַשָּׁחַר. מַעֲשֶׂה שֶׁבָּאוּ בָנָיו מִבֵּית הַמִּשְׁתֶּה, אָמְרוּ לוֹ, לֹא קָרִינוּ אֶת שְׁמַע. אָמַר לָהֶם, אִם לֹא עָלָה עַמּוּד הַשַּׁחַר, חַיָּבִין אַתֶּם לִקְרוֹת. וְלֹא זוֹ בִּלְבַד, אֶלָּא כָּל מַה שֶּׁאָמְרוּ חֲכָמִים עַד חֲצוֹת, מִצְוָתָן עַד שֶׁיַּעֲלֶה עַמּוּד הַשָּׁחַר. הֶקְטֵר חֲלָבִים וְאֵבָרִים, מִצְוָתָן עַד שֶׁיַּעֲלֶה עַמּוּד הַשָּׁחַר. וְכָל הַנֶּאֱכָלִים לְיוֹם אֶחָד, מִצְוָתָן עַד שֶׁיַּעֲלֶה עַמּוּד הַשָּׁחַר. אִם כֵּן, לָמָּה אָמְרוּ חֲכָמִים עַד חֲצוֹת, כְּדֵי לְהַרְחִיק אֶת הָאָדָם מִן הָעֲבֵרָה:
Von welcher Zeit ab liest man das Schema am Abend? Von der Zeit an, da die Priester eintreten, um von ihrer Hebe zu essen, bis zu Ende der ersten Nachtwache. (Dies sind die) Worte des Rabbi Elieser. Die Weisen sagen: Bis Mitternacht. R. Gamliel sagt: Bis die Morgenröte aufsteigt. Es geschah einst, dass seine Söhne vom Gastmahle zurückkamen, und zu ihm sprachen: Wir haben das Schema noch nicht gelesen. Er erwiderte ihnen: Wenn die Morgenröte noch nicht aufgestiegen, seid Ihr verpflichtet zu lesen. Und nicht dies allein, sondern Alles, wobei die Weisen »bis Mitternacht« gesagt haben, gilt gesetzlich bis die Morgenröte aufsteigt. Das Aufdampfen des Fettes und der Glieder gilt gesetzlich bis die Morgenröte aufsteigt; und Alles was (von Opfern) nur an demselben Tage gegessen werden darf, ist gesetzlich gestattet bis die Morgenröte aufsteigt. Wenn dem aber so ist, warum sagten die Weisen: »Bis Mitternacht?« Um die Menschen von der Übertretung fern zu halten.
מֵאֵימָתַי קוֹרִין אֶת שְׁמַע בְּשַׁחֲרִית. מִשֶּׁיַּכִּיר בֵּין תְּכֵלֶת לְלָבָן. רַבִּי אֱלִיעֶזֶר אוֹמֵר, בֵּין תְּכֵלֶת לְכַרְתִּי. וְגוֹמְרָהּ עַד הָנֵץ הַחַמָּה. רַבִּי יְהוֹשֻׁעַ אוֹמֵר, עַד שָׁלֹשׁ שָׁעוֹת, שֶׁכֵּן דֶּרֶךְ בְּנֵי מְלָכִים לַעֲמֹד בְּשָׁלֹשׁ שָׁעוֹת. הַקּוֹרֵא מִכָּאן וְאֵילָךְ לֹא הִפְסִיד, כְּאָדָם הַקּוֹרֵא בַתּוֹרָה:
Von welcher Zeit ab liest man das Schema am Morgen? Sobald man zwischen himmelblau und weiß unterscheiden kann; R. Elieser sagt: Zwischen himmelblau und lauchgrün; (und beendet das Lesen) bis die Sonne hervorstrahlt. R.Josua sagt: Bis drei Stunden; denn so ist die Sitte der Fürsten, erst um drei Stunden aufzustehen — wer von der Zeit an und weiter (das Schema) liest, büsst nichts ein, wie Jeder der im Gesetze liest.
בֵּית שַׁמַּאי אוֹמְרִים, בָּעֶרֶב כָּל אָדָם יַטּוּ וְיִקְרְאוּ, וּבַבֹּקֶר יַעַמְדוּ, שֶׁנֶּאֱמַר (דברים ו) וּבְשָׁכְבְּךָ וּבְקוּמֶךָ. וּבֵית הִלֵּל אוֹמְרִים, כָּל אָדָם קוֹרֵא כְדַרְכּוֹ, שֶׁנֶּאֱמַר (שם) וּבְלֶכְתְּךָ בַדֶּרֶךְ. אִם כֵּן, לָמָּה נֶאֱמַר וּבְשָׁכְבְּךָ וּבְקוּמֶךָ, בְּשָׁעָה שֶׁבְּנֵי אָדָם שׁוֹכְבִים, וּבְשָׁעָה שֶׁבְּנֵי אָדָם עוֹמְדִים. אָמַר רַבִּי טַרְפוֹן, אֲנִי הָיִיתִי בָא בַדֶּרֶךְ, וְהִטֵּתִי לִקְרוֹת, כְּדִבְרֵי בֵית שַׁמַּאי, וְסִכַּנְתִּי בְעַצְמִי מִפְּנֵי הַלִּסְטִים. אָמְרוּ לוֹ, כְּדַי הָיִיתָ לָחוּב בְּעַצְמְךָ, שֶׁעָבַרְתָּ עַל דִּבְרֵי בֵית הִלֵּל:
Die Schule des Schammai lehrt: Am Abend soll Jeder liegend lesen und am Morgen stehend, denn es heisst: »Wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.« Die Schule des Hillel aber lehrt: Jedermann lese nach seiner Weise (nach Belieben) denn es heisst auch: »Wenn du auf dem Wege gehst.« Wenn dem so ist, warum heisst es denn »und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst«? Allein (dies will sagen) »zur Zeit, wenn Menschen zu liegen pflegen und zur Zeit wenn sie aufzustehen pflegen.« — R. Tarphon erzählte: Ich befand mich einst auf dem Wege, und legte mich nieder, um nach dem Ausspruch der Schule Schammai’s zu lesen, brachte mich aber in Lebensgefahr durch Räuber. Man erwiederte ihm: Du warst wert dein Leben zu verwirken, weil du den Ausspruch der Schule Hillel’s übertratest.
בַּשַּׁחַר מְבָרֵךְ שְׁתַּיִם לְפָנֶיהָ וְאַחַת לְאַחֲרֶיהָ, וּבָעֶרֶב שְׁתַּיִם לְפָנֶיהָ וּשְׁתַּיִם לְאַחֲרֶיהָ. אַחַת אֲרֻכָּה וְאַחַת קְצָרָה. מָקוֹם שֶׁאָמְרוּ לְהַאֲרִיךְ, אֵינוֹ רַשַּׁאי לְקַצֵּר. לְקַצֵּר, אֵינוֹ רַשַּׁאי לְהַאֲרִיךְ. לַחְתֹּם, אֵינוֹ רַשַּׁאי שֶׁלֹּא לַחְתֹּם. וְשֶׁלֹּא לַחְתֹּם, אֵינוֹ רַשַּׁאי לַחְתֹּם:
Am Morgen spricht man zwei Segenssprüche voran und einen nachher; und Abends spricht man zwei Segenssprüche voran, und zwei nachher: Eine lange und eine kurze (Benediktion). Wo man festgesetzt hat eine lange (zu sprechen), ist keiner befugt abzukürzen, und wo eine kurze fest steht, ist keiner befugt zu verlängern ; (wo festgesetzt ist) eine Schlussformel zu beten, ist keiner befugt die Schlussformel auszulassen, wo aber keine Schlussformel sein soll, ist keiner befugt, eine Schlussformel anzubringen.
מַזְכִּירִין יְצִיאַת מִצְרַיִם בַּלֵּילוֹת. אָמַר רַבִּי אֶלְעָזָר בֶּן עֲזַרְיָה, הֲרֵי אֲנִי כְּבֶן שִׁבְעִים שָׁנָה, וְלֹא זָכִיתִי שֶׁתֵּאָמֵר יְצִיאַת מִצְרַיִם בַּלֵּילוֹת, עַד שֶׁדְּרָשָׁהּ בֶּן זוֹמָא, שֶׁנֶּאֱמַר (דברים טז) לְמַעַן תִּזְכֹּר אֶת יוֹם צֵאתְךָ מֵאֶרֶץ מִצְרַיִם כֹּל יְמֵי חַיֶּיךָ. יְמֵי חַיֶּיךָ, הַיָּמִים. כֹּל יְמֵי חַיֶּיךָ, הַלֵּילוֹת. וַחֲכָמִים אוֹמְרִים, יְמֵי חַיֶּיךָ, הָעוֹלָם הַזֶּה. כֹּל יְמֵי חַיֶּיךָ, לְהָבִיא לִימוֹת הַמָּשִׁיחַ:
Man gedenke des Auszuges aus Ägypten auch in der Nachtzeit. R. Elasar ben Asarjah sprach: Ich bin jetzt beinah siebzig Jahre alt und habe nicht beweisen können, dass die Stelle vom Auszuge aus Ägypten auch Nachts zu sagen Pflicht sei, bis Ben Soma es aus der Schrift herleitete, nämlich es heisst: (Deut. 16,3) »Damit du gedenkest des Tages deines Auszuges aus Ägypten alle Tage deines Lebens«; »Die Tage deines Lebens«, (würde bedeuten) »die Tage,« »alle Tage deines Lebens,« — auch die Nächte. Die Weisen aber erklären: »Die Tage deines Lebens«, würde bedeuten: Diese Welt. »Alle Tage deines Lebens«, setze hinzu, auch die Zeiten des Messias.
מֵאֵימָתַי קוֹרִין אֶת שְׁמַע בְּעַרְבִית. מִשָּׁעָה שֶׁהַכֹּהֲנִים נִכְנָסִים לֶאֱכֹל בִּתְרוּמָתָן, עַד סוֹף הָאַשְׁמוּרָה הָרִאשׁוֹנָה, דִּבְרֵי רַבִּי אֱלִיעֶזֶר. וַחֲכָמִים אוֹמְרִים, עַד חֲצוֹת. רַבָּן גַּמְלִיאֵל אוֹמֵר, עַד שֶׁיַּעֲלֶה עַמּוּד הַשָּׁחַר. מַעֲשֶׂה שֶׁבָּאוּ בָנָיו מִבֵּית הַמִּשְׁתֶּה, אָמְרוּ לוֹ, לֹא קָרִינוּ אֶת שְׁמַע. אָמַר לָהֶם, אִם לֹא עָלָה עַמּוּד הַשַּׁחַר, חַיָּבִין אַתֶּם לִקְרוֹת. וְלֹא זוֹ בִּלְבַד, אֶלָּא כָּל מַה שֶּׁאָמְרוּ חֲכָמִים עַד חֲצוֹת, מִצְוָתָן עַד שֶׁיַּעֲלֶה עַמּוּד הַשָּׁחַר. הֶקְטֵר חֲלָבִים וְאֵבָרִים, מִצְוָתָן עַד שֶׁיַּעֲלֶה עַמּוּד הַשָּׁחַר. וְכָל הַנֶּאֱכָלִים לְיוֹם אֶחָד, מִצְוָתָן עַד שֶׁיַּעֲלֶה עַמּוּד הַשָּׁחַר. אִם כֵּן, לָמָּה אָמְרוּ חֲכָמִים עַד חֲצוֹת, כְּדֵי לְהַרְחִיק אֶת הָאָדָם מִן הָעֲבֵרָה:
Von welcher Zeit ab liest man das Schema am Abend? Von der Zeit an, da die Priester eintreten, um von ihrer Hebe zu essen, bis zu Ende der ersten Nachtwache. (Dies sind die) Worte des Rabbi Elieser. Die Weisen sagen: Bis Mitternacht. R. Gamliel sagt: Bis die Morgenröte aufsteigt. Es geschah einst, dass seine Söhne vom Gastmahle zurückkamen, und zu ihm sprachen: Wir haben das Schema noch nicht gelesen. Er erwiderte ihnen: Wenn die Morgenröte noch nicht aufgestiegen, seid Ihr verpflichtet zu lesen. Und nicht dies allein, sondern Alles, wobei die Weisen »bis Mitternacht« gesagt haben, gilt gesetzlich bis die Morgenröte aufsteigt. Das Aufdampfen des Fettes und der Glieder gilt gesetzlich bis die Morgenröte aufsteigt; und Alles was (von Opfern) nur an demselben Tage gegessen werden darf, ist gesetzlich gestattet bis die Morgenröte aufsteigt. Wenn dem aber so ist, warum sagten die Weisen: »Bis Mitternacht?« Um die Menschen von der Übertretung fern zu halten.
מֵאֵימָתַי קוֹרִין אֶת שְׁמַע בְּשַׁחֲרִית. מִשֶּׁיַּכִּיר בֵּין תְּכֵלֶת לְלָבָן. רַבִּי אֱלִיעֶזֶר אוֹמֵר, בֵּין תְּכֵלֶת לְכַרְתִּי. וְגוֹמְרָהּ עַד הָנֵץ הַחַמָּה. רַבִּי יְהוֹשֻׁעַ אוֹמֵר, עַד שָׁלֹשׁ שָׁעוֹת, שֶׁכֵּן דֶּרֶךְ בְּנֵי מְלָכִים לַעֲמֹד בְּשָׁלֹשׁ שָׁעוֹת. הַקּוֹרֵא מִכָּאן וְאֵילָךְ לֹא הִפְסִיד, כְּאָדָם הַקּוֹרֵא בַתּוֹרָה:
Von welcher Zeit ab liest man das Schema am Morgen? Sobald man zwischen himmelblau und weiß unterscheiden kann; R. Elieser sagt: Zwischen himmelblau und lauchgrün; (und beendet das Lesen) bis die Sonne hervorstrahlt. R.Josua sagt: Bis drei Stunden; denn so ist die Sitte der Fürsten, erst um drei Stunden aufzustehen — wer von der Zeit an und weiter (das Schema) liest, büsst nichts ein, wie Jeder der im Gesetze liest.
בֵּית שַׁמַּאי אוֹמְרִים, בָּעֶרֶב כָּל אָדָם יַטּוּ וְיִקְרְאוּ, וּבַבֹּקֶר יַעַמְדוּ, שֶׁנֶּאֱמַר (דברים ו) וּבְשָׁכְבְּךָ וּבְקוּמֶךָ. וּבֵית הִלֵּל אוֹמְרִים, כָּל אָדָם קוֹרֵא כְדַרְכּוֹ, שֶׁנֶּאֱמַר (שם) וּבְלֶכְתְּךָ בַדֶּרֶךְ. אִם כֵּן, לָמָּה נֶאֱמַר וּבְשָׁכְבְּךָ וּבְקוּמֶךָ, בְּשָׁעָה שֶׁבְּנֵי אָדָם שׁוֹכְבִים, וּבְשָׁעָה שֶׁבְּנֵי אָדָם עוֹמְדִים. אָמַר רַבִּי טַרְפוֹן, אֲנִי הָיִיתִי בָא בַדֶּרֶךְ, וְהִטֵּתִי לִקְרוֹת, כְּדִבְרֵי בֵית שַׁמַּאי, וְסִכַּנְתִּי בְעַצְמִי מִפְּנֵי הַלִּסְטִים. אָמְרוּ לוֹ, כְּדַי הָיִיתָ לָחוּב בְּעַצְמְךָ, שֶׁעָבַרְתָּ עַל דִּבְרֵי בֵית הִלֵּל:
Die Schule des Schammai lehrt: Am Abend soll Jeder liegend lesen und am Morgen stehend, denn es heisst: »Wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.« Die Schule des Hillel aber lehrt: Jedermann lese nach seiner Weise (nach Belieben) denn es heisst auch: »Wenn du auf dem Wege gehst.« Wenn dem so ist, warum heisst es denn »und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst«? Allein (dies will sagen) »zur Zeit, wenn Menschen zu liegen pflegen und zur Zeit wenn sie aufzustehen pflegen.« — R. Tarphon erzählte: Ich befand mich einst auf dem Wege, und legte mich nieder, um nach dem Ausspruch der Schule Schammai’s zu lesen, brachte mich aber in Lebensgefahr durch Räuber. Man erwiederte ihm: Du warst wert dein Leben zu verwirken, weil du den Ausspruch der Schule Hillel’s übertratest.
בַּשַּׁחַר מְבָרֵךְ שְׁתַּיִם לְפָנֶיהָ וְאַחַת לְאַחֲרֶיהָ, וּבָעֶרֶב שְׁתַּיִם לְפָנֶיהָ וּשְׁתַּיִם לְאַחֲרֶיהָ. אַחַת אֲרֻכָּה וְאַחַת קְצָרָה. מָקוֹם שֶׁאָמְרוּ לְהַאֲרִיךְ, אֵינוֹ רַשַּׁאי לְקַצֵּר. לְקַצֵּר, אֵינוֹ רַשַּׁאי לְהַאֲרִיךְ. לַחְתֹּם, אֵינוֹ רַשַּׁאי שֶׁלֹּא לַחְתֹּם. וְשֶׁלֹּא לַחְתֹּם, אֵינוֹ רַשַּׁאי לַחְתֹּם:
Am Morgen spricht man zwei Segenssprüche voran und einen nachher; und Abends spricht man zwei Segenssprüche voran, und zwei nachher: Eine lange und eine kurze (Benediktion). Wo man festgesetzt hat eine lange (zu sprechen), ist keiner befugt abzukürzen, und wo eine kurze fest steht, ist keiner befugt zu verlängern ; (wo festgesetzt ist) eine Schlussformel zu beten, ist keiner befugt die Schlussformel auszulassen, wo aber keine Schlussformel sein soll, ist keiner befugt, eine Schlussformel anzubringen.
מַזְכִּירִין יְצִיאַת מִצְרַיִם בַּלֵּילוֹת. אָמַר רַבִּי אֶלְעָזָר בֶּן עֲזַרְיָה, הֲרֵי אֲנִי כְּבֶן שִׁבְעִים שָׁנָה, וְלֹא זָכִיתִי שֶׁתֵּאָמֵר יְצִיאַת מִצְרַיִם בַּלֵּילוֹת, עַד שֶׁדְּרָשָׁהּ בֶּן זוֹמָא, שֶׁנֶּאֱמַר (דברים טז) לְמַעַן תִּזְכֹּר אֶת יוֹם צֵאתְךָ מֵאֶרֶץ מִצְרַיִם כֹּל יְמֵי חַיֶּיךָ. יְמֵי חַיֶּיךָ, הַיָּמִים. כֹּל יְמֵי חַיֶּיךָ, הַלֵּילוֹת. וַחֲכָמִים אוֹמְרִים, יְמֵי חַיֶּיךָ, הָעוֹלָם הַזֶּה. כֹּל יְמֵי חַיֶּיךָ, לְהָבִיא לִימוֹת הַמָּשִׁיחַ:
Man gedenke des Auszuges aus Ägypten auch in der Nachtzeit. R. Elasar ben Asarjah sprach: Ich bin jetzt beinah siebzig Jahre alt und habe nicht beweisen können, dass die Stelle vom Auszuge aus Ägypten auch Nachts zu sagen Pflicht sei, bis Ben Soma es aus der Schrift herleitete, nämlich es heisst: (Deut. 16,3) »Damit du gedenkest des Tages deines Auszuges aus Ägypten alle Tage deines Lebens«; »Die Tage deines Lebens«, (würde bedeuten) »die Tage,« »alle Tage deines Lebens,« — auch die Nächte. Die Weisen aber erklären: »Die Tage deines Lebens«, würde bedeuten: Diese Welt. »Alle Tage deines Lebens«, setze hinzu, auch die Zeiten des Messias.
עֲקַבְיָא בֶן מַהֲלַלְאֵל אוֹמֵר, הִסְתַּכֵּל בִּשְׁלשָׁה דְבָרִים וְאִי אַתָּה בָא לִידֵי עֲבֵרָה. דַּע מֵאַיִן בָּאתָ, וּלְאָן אַתָּה הוֹלֵךְ, וְלִפְנֵי מִי אַתָּה עָתִיד לִתֵּן דִּין וְחֶשְׁבּוֹן. מֵאַיִן בָּאתָ, מִטִּפָּה סְרוּחָה, וּלְאָן אַתָּה הוֹלֵךְ, לִמְקוֹם עָפָר רִמָּה וְתוֹלֵעָה. וְלִפְנֵי מִי אַתָּה עָתִיד לִתֵּן דִּין וְחֶשְׁבּוֹן, לִפְנֵי מֶלֶךְ מַלְכֵי הַמְּלָכִים הַקָּדוֹשׁ בָּרוּךְ הוּא:
Akabja, Sohn Mahalalel’s, spricht: Denke über drei Dinge nach, und du wirst zu keiner Sünde kommen: wisse, woher du gekommen bist, wohin du gehst und vor wem du einst Rechenschaft und Rechnung abzulegen haben wirst. Woher du gekommen bist? Aus übelriechendem Keime. Wohin du gehst? An einem Ort, wo Staub, Moder und Gewürm ist. Vor wem du einst Rechenschaft und Rechnung abzulegen haben wirst? Vor dem Könige aller Könige, dem Heiligen, gebenedeit sei er.
רַבִּי חֲנִינָא סְגַן הַכֹּהֲנִים אוֹמֵר, הֱוֵי מִתְפַּלֵּל בִּשְׁלוֹמָהּ שֶׁל מַלְכוּת, שֶׁאִלְמָלֵא מוֹרָאָהּ, אִישׁ אֶת רֵעֵהוּ חַיִּים בְּלָעוֹ. רַבִּי חֲנִינָא בֶן תְּרַדְיוֹן אוֹמֵר, שְׁנַיִם שֶׁיּוֹשְׁבִין וְאֵין בֵּינֵיהֶן דִּבְרֵי תוֹרָה, הֲרֵי זֶה מוֹשַׁב לֵצִים, שֶׁנֶּאֱמַר (תהלים א) וּבְמוֹשַׁב לֵצִים לֹא יָשָׁב. אֲבָל שְׁנַיִם שֶׁיּוֹשְׁבִין וְיֵשׁ בֵּינֵיהֶם דִּבְרֵי תוֹרָה, שְׁכִינָה שְׁרוּיָה בֵינֵיהֶם, שֶׁנֶּאֱמַר (מלאכי ג) אָז נִדְבְּרוּ יִרְאֵי יְיָ אִישׁ אֶל רֵעֵהוּ וַיַּקְשֵׁב יְיָ וַיִּשְׁמָע וַיִּכָּתֵב סֵפֶר זִכָּרוֹן לְפָנָיו לְיִרְאֵי יְיָ וּלְחֹשְׁבֵי שְׁמוֹ. אֵין לִי אֶלָּא שְׁנַיִם, מִנַּיִן שֶׁאֲפִלּוּ אֶחָד שֶׁיּוֹשֵׁב וְעוֹסֵק בַּתּוֹרָה, שֶׁהַקָּדוֹשׁ בָּרוּךְ הוּא קוֹבֵעַ לוֹ שָׂכָר, שֶׁנֶּאֱמַר (איכה ג) יֵשֵׁב בָּדָד וְיִדֹּם כִּי נָטַל עָלָיו:
R. Chanina, Vorsteher der Priester, spricht: Bete für das Wohl der Regierung; denn wäre nicht die Furcht vor ihr da, so würde Einer den Andern lebendig verschlingen. R. Chananja, Sohn Teradjons, spricht: Wo zwei zusammensitzen und es sind nicht Worte der Tora ihre Unterhaltung, so ist dies ein Sitz der Spötter, denn es heißt (Ps. 1, 1): Im Sitze der Spötter sitzt er nicht. Aber wo zwei zusammensitzen und es sind Worte der Tora ihre Unterhaltung, da weilet die göttliche Gegenwart unter ihnen, denn es heißt (Mal. 3, 16): Da besprachen sich Gottesfürchtige Einer mit dem Andern, und der Ewige merkte auf und hörte, und es ward geschrieben ins Buch des Gedächtnisses vor ihm für die, die Gott fürchten und seinen Namen denken. Hieraus kann ich dies nur Betreffs Zweier beweisen ; woher weiß ich, dass selbst Einem, der sitzt und sich mit der Tora beschäftigt, der Heilige, gebenedeit sei er, Lohn bestimmt? Da es heißt (Thr. 3,28): Er sitzt einsam und ist beruhigt, denn er legt ihm (Lohn) auf.
רַבִּי שִׁמְעוֹן אוֹמֵר, שְׁלשָׁה שֶׁאָכְלוּ עַל שֻׁלְחָן אֶחָד וְלֹא אָמְרוּ עָלָיו דִּבְרֵי תוֹרָה, כְּאִלּוּ אָכְלוּ מִזִּבְחֵי מֵתִים, שֶׁנֶּאֱמַר (ישעיה כח) כִּי כָּל שֻׁלְחָנוֹת מָלְאוּ קִיא צֹאָה בְּלִי מָקוֹם. אֲבָל שְׁלשָׁה שֶׁאָכְלוּ עַל שֻׁלְחָן אֶחָד וְאָמְרוּ עָלָיו דִּבְרֵי תוֹרָה, כְּאִלּוּ אָכְלוּ מִשֻּׁלְחָנוֹ שֶׁל מָקוֹם בָּרוּךְ הוּא, שֶׁנֶּאֱמַר (יחזקאל מא) וַיְדַבֵּר אֵלַי זֶה הַשֻּׁלְחָן אֲשֶׁר לִפְנֵי ה':
R. Simon spricht: Drei, die an einem Tische essen und dabei keine Tora-Worte sprechen, sind anzusehen, als hätten sie von Toten-opfern gegessen, denn es heißt (Jes. 28, 8): Denn alle Tische sind voll unflätigen Auswurfs, ohne Gott. Aber wenn drei an einem Tische essen und dabei Worte der Tora sprechen, so ist’s, als hätten sie vom Tische Gottes gegessen, denn es heißt (Ez. 41, 22): Und er redete zu mir: Dies ist der Tisch, der vor dem Ewigen stehe.
רַבִּי חֲנִינָא בֶן חֲכִינַאי אוֹמֵר, הַנֵּעוֹר בַּלַּיְלָה וְהַמְהַלֵּךְ בַּדֶּרֶךְ יְחִידִי וְהַמְפַנֶּה לִבּוֹ לְבַטָּלָה, הֲרֵי זֶה מִתְחַיֵּב בְּנַפְשׁוֹ:
R. Chanina, Sohn Chakinai’s, spricht: Wer Nachts wacht und wer allein auf dem Wege geht und dabei sein Herz müßigen Gedanken zu wendet, der verwirkt sein Leben.
רַבִּי נְחוּנְיָא בֶּן הַקָּנָה אוֹמֵר, כָּל הַמְקַבֵּל עָלָיו עֹל תּוֹרָה, מַעֲבִירִין מִמֶּנּוּ עֹל מַלְכוּת וְעֹל דֶּרֶךְ אֶרֶץ. וְכָל הַפּוֹרֵק מִמֶּנּוּ עֹל תּוֹרָה, נוֹתְנִין עָלָיו עֹל מַלְכוּת וְעֹל דֶּרֶךְ אֶרֶץ:
R. Nechunja ben Hakkana spricht: Wer das Joch der Tora auf sich nimmt, von dem entfernt man das Joch der Regierung und das Joch der weltlichen Beschäftigung; wer aber das Joch der Tora von sich abschüttelt, dem legt man das Joch der Regierung und das Joch der weltlichen Beschäftigung auf.
רַבִּי חֲלַפְתָּא בֶן דּוֹסָא אִישׁ כְּפַר חֲנַנְיָה אוֹמֵר, עֲשָׂרָה שֶׁיּוֹשְׁבִין וְעוֹסְקִין בַּתּוֹרָה, שְׁכִינָה שְׁרוּיָה בֵינֵיהֶם, שֶׁנֶּאֱמַר (תהלים פב) אֱלֹהִים נִצָּב בַּעֲדַת אֵל. וּמִנַּיִן אֲפִלּוּ חֲמִשָּׁה, שֶׁנֶּאֱמַר (עמוס ט) וַאֲגֻדָּתוֹ עַל אֶרֶץ יְסָדָהּ. וּמִנַּיִן אֲפִלּוּ שְׁלשָׁה, שֶׁנֶּאֱמַר (תהלים פב) בְּקֶרֶב אֱלֹהִים יִשְׁפֹּט. וּמִנַּיִן אֲפִלּוּ שְׁנַיִם, שֶׁנֶּאֱמַר (מלאכי ג) אָז נִדְבְּרוּ יִרְאֵי ה' אִישׁ אֶל רֵעֵהוּ וַיַּקְשֵׁב ה' וַיִּשְׁמָע וְגוֹ'. וּמִנַּיִן אֲפִלּוּ אֶחָד, שֶׁנֶּאֱמַר (שמות כ) בְּכָל הַמָּקוֹם אֲשֶׁר אַזְכִּיר אֶת שְׁמִי אָבֹא אֵלֶיךָ וּבֵרַכְתִּיךָ:
R. Chalaphta, Sohn Dosa’s, aus Kephar Chananja spricht: Wenn zehn zusammensitzen und sich mit der Tora beschäftigen, so weilet die göttliche Gegenwart unter ihnen, denn es heißt (Ps. 82, 1): Gott steht in der Gottesgemeinde. Woher weiß ich, dass selbst bei fünf [dies der Fall ist]? Da es heißt (Amos 9, 6): Seinen Bund hat Er auf Erden gegründet. Woher weiß ich, dass selbst bei Dreien? Da es heißt (Ps. 82, 1): In der Mitte von Richtern richtet Er. Woher weiß ich, dass selbst bei Zweien? Da es heißt (Mal. 3, 16): Da besprachen sich Gottesfürchtige Einer mit dem Andern, und der Ewige merkte auf und hörte. Woher weiß ich, dass auch bei Einem? Da es heißt (Exod. 20, 21): An jedem Orte, wo ich meines Namensgedenken lasse, werde ich zu dir kommen und dich segnen.
רַבִּי אֶלְעָזָר אִישׁ בַּרְתּוֹתָא אוֹמֵר, תֶּן לוֹ מִשֶּׁלּוֹ, שֶׁאַתָּה וְשֶׁלְּךָ שֶׁלּוֹ. וְכֵן בְּדָוִד הוּא אוֹמֵר (דברי הימים א כט) כִּי מִמְּךָ הַכֹּל וּמִיָּדְךָ נָתַנּוּ לָךְ. רַבִּי שִׁמְעוֹן אוֹמֵר, הַמְהַלֵּךְ בַּדֶּרֶךְ וְשׁוֹנֶה, וּמַפְסִיק מִמִּשְׁנָתוֹ וְאוֹמֵר, מַה נָּאֶה אִילָן זֶה וּמַה נָּאֶה נִיר זֶה, מַעֲלֶה עָלָיו הַכָּתוּב כְּאִלּוּ מִתְחַיֵּב בְּנַפְשׁוֹ:
R. Eleasar aus Berthota spricht: Gib ihm von dem Seinigen, denn du und das Deinige bist ja sein; und so heißt es auch bei David (1. Chron. 29, 14): Denn von dir ist Alles, und von deiner Hand geben wir dir. R. Simon spricht: Wer auf dem Wege geht und lernt und unterbricht sein Lernen und sagt: „Wie schön ist dieser Baum! — wie schön ist dieser Acker!“ dem rechnet es die Schrift an, als hätte er sein Leben verwirkt.
רַבִּי דּוֹסְתַּאי בְּרַבִּי יַנַּאי מִשּׁוּם רַבִּי מֵאִיר אוֹמֵר, כָּל הַשּׁוֹכֵחַ דָּבָר אֶחָד מִמִּשְׁנָתוֹ, מַעֲלֶה עָלָיו הַכָּתוּב כְּאִלּוּ מִתְחַיֵּב בְּנַפְשׁוֹ, שֶׁנֶּאֱמַר (דברים ד) רַק הִשָּׁמֶר לְךָ וּשְׁמֹר נַפְשְׁךָ מְאֹד פֶּן תִּשְׁכַּח אֶת הַדְּבָרִים אֲשֶׁר רָאוּ עֵינֶיךָ. יָכוֹל אֲפִלּוּ תָקְפָה עָלָיו מִשְׁנָתוֹ, תַּלְמוּד לוֹמַר (שם) וּפֶן יָסוּרוּ מִלְּבָבְךָ כֹּל יְמֵי חַיֶּיךָ, הָא אֵינוֹ מִתְחַיֵּב בְּנַפְשׁוֹ עַד שֶׁיֵּשֵׁב וִיסִירֵם מִלִּבּוֹ:
R. Dosthai, Sohn Jannai’s, im Namen R. Meïr’s spricht: Wer ein Wort von seiner Lehre vergisst, dem rechnet es die Schrift an, als hätte er sein Leben verwirkt, denn es heißt (Deut. 4,9): „Nur nimm dich in Acht und hüte deine Seele sehr, dass du nicht vergissest die Dinge, die deine Augen gesehen haben.“ Man könnte nun meinen, selbst wenn seine Lehre ihm zu schwer geworden (sei dies der Fall); deshalb heißt es (das.): „Und dass sie nicht aus deinem Herzen weichen alle Tage deines Lebens“; also hat er nur dann sein Leben verwirkt, wenn er sitzt und sie aus seinem Herzen entfernt.
רַבִּי חֲנִינָא בֶן דּוֹסָא אוֹמֵר, כָּל שֶׁיִּרְאַת חֶטְאוֹ קוֹדֶמֶת לְחָכְמָתוֹ, חָכְמָתוֹ מִתְקַיֶּמֶת. וְכָל שֶׁחָכְמָתוֹ קוֹדֶמֶת לְיִרְאַת חֶטְאוֹ, אֵין חָכְמָתוֹ מִתְקַיֶּמֶת. הוּא הָיָה אוֹמֵר, כָּל שֶׁמַּעֲשָׂיו מְרֻבִּין מֵחָכְמָתוֹ, חָכְמָתוֹ מִתְקַיֶּמֶת. וְכָל שֶׁחָכְמָתוֹ מְרֻבָּה מִמַּעֲשָׂיו, אֵין חָכְמָתוֹ מִתְקַיֶּמֶת:
R. Chanina, Sohn Dosa’s, spricht: Wessen Sündenscheu seiner Weisheit vorangeht, dessen Weisheit hat Bestand; wessen Weisheit aber seiner Sündenscheu vorangeht, dessen Weisheit hat keinen Bestand. Er spricht ferner: Wessen Taten mehr sind als seine Weisheit, dessen Weisheit hat Bestand; wessen Weisheit aber mehr ist als seine Taten, dessen Weisheit hat keinen Bestand.
הוּא הָיָה אוֹמֵר, כָּל שֶׁרוּחַ הַבְּרִיּוֹת נוֹחָה הֵימֶנּוּ, רוּחַ הַמָּקוֹם נוֹחָה הֵימֶנּוּ. וְכָל שֶׁאֵין רוּחַ הַבְּרִיּוֹת נוֹחָה הֵימֶנּוּ, אֵין רוּחַ הַמָּקוֹם נוֹחָה הֵימֶנּוּ. רַבִּי דוֹסָא בֶן הַרְכִּינַס אוֹמֵר, שֵׁנָה שֶׁל שַׁחֲרִית, וְיַיִן שֶׁל צָהֳרַיִם, וְשִׂיחַת הַיְלָדִים, וִישִׁיבַת בָּתֵּי כְנֵסִיּוֹת שֶׁל עַמֵּי הָאָרֶץ, מוֹצִיאִין אֶת הָאָדָם מִן הָעוֹלָם:
Er spricht ferner: An wem die Menschen Wohlgefallen haben, an dem hat auch Gott Wohlgefallen; an wem aber die Menschen kein Wohlgefallen haben, an dem hat auch Gott kein Wohlgefallen. R. Dosa, Sohn Archinos’ spricht: Der Schlaf am Morgen, der Wein zum Mittag, das Schwatzen mit Kindern und das Sitzen in den Versammlungs häusern der Unwissenden bringen den Menschen aus der Welt.
רַבִּי אֶלְעָזָר הַמּוֹדָעִי אוֹמֵר, הַמְחַלֵּל אֶת הַקָּדָשִׁים, וְהַמְבַזֶּה אֶת הַמּוֹעֲדוֹת, וְהַמַּלְבִּין פְּנֵי חֲבֵרוֹ בָרַבִּים, וְהַמֵּפֵר בְּרִיתוֹ שֶׁל אַבְרָהָם אָבִינוּ עָלָיו הַשָּׁלוֹם, וְהַמְגַלֶּה פָנִים בַּתּוֹרָה שֶׁלֹּא כַהֲלָכָה, אַף עַל פִּי שֶׁיֵּשׁ בְּיָדוֹ תוֹרָה וּמַעֲשִׂים טוֹבִים, אֵין לוֹ חֵלֶק לָעוֹלָם הַבָּא:
R. Eleasar aus Modi‘im spricht: Wer die Heiligtümer entweiht und wer die Festtage verachtet und wer das Angesicht seines Nächsten öffentlich beschämt und wer den Bund unseres Vaters Abraham zerstört und wer der Halacha widersprechende Auslegung der Tora sich herausnimmt; der hat, wenn er auch Torakenntnis und gute Taten besitzt, keinen Anteil an der zukünftigen Welt.
רַבִּי יִשְׁמָעֵאל אוֹמֵר, הֱוֵי קַל לְרֹאשׁ, וְנוֹחַ לְתִשְׁחֹרֶת, וֶהֱוֵי מְקַבֵּל אֶת כָּל הָאָדָם בְּשִׂמְחָה:
R. Ismaël spricht: Sei dienstfertig gegen Obere und willig gegen das Alter, und nimm jeden Menschen mit Freuden auf.
רַבִּי עֲקִיבָא אוֹמֵר, שְׂחוֹק וְקַלּוּת רֹאשׁ, מַרְגִּילִין לְעֶרְוָה. מָסֹרֶת, סְיָג לַתּוֹרָה. מַעַשְׂרוֹת, סְיָג לָעשֶׁר. נְדָרִים, סְיָג לַפְּרִישׁוּת. סְיָג לַחָכְמָה, שְׁתִיקָה:
R. Akiba spricht: Spiel und Leichtsinn verleiten den Menschen zur Unzucht. Die Überlieferung ist ein Zaun für die Tora, die Zehnten sind ein Zaun für den Reichtum, Gelübde sind ein Zaun für die Enthaltsamkeit, ein Zaun für die Weisheit ist Schweigen.
הוּא הָיָה אוֹמֵר, חָבִיב אָדָם שֶׁנִּבְרָא בְצֶלֶם. חִבָּה יְתֵרָה נוֹדַעַת לוֹ שֶׁנִּבְרָא בְצֶלֶם, שֶׁנֶּאֱמַר (בראשית ט) כִּי בְּצֶלֶם אֱלֹהִים עָשָׂה אֶת הָאָדָם. חֲבִיבִין יִשְׂרָאֵל שֶׁנִּקְרְאוּ בָנִים לַמָּקוֹם. חִבָּה יְתֵרָה נוֹדַעַת לָהֶם שֶׁנִּקְרְאוּ בָנִים לַמָּקוֹם, שֶׁנֶּאֱמַר (דברים יד) בָּנִים אַתֶּם לַה' אֱלֹהֵיכֶם. חֲבִיבִין יִשְׂרָאֵל שֶׁנִּתַּן לָהֶם כְּלִי חֶמְדָּה. חִבָּה יְתֵרָה נוֹדַעַת לָהֶם שֶׁנִּתַּן לָהֶם כְּלִי חֶמְדָּה שֶׁבּוֹ נִבְרָא הָעוֹלָם, שֶׁנֶּאֱמַר (משלי ד) כִּי לֶקַח טוֹב נָתַתִּי לָכֶם, תּוֹרָתִי אַל תַּעֲזֹבוּ:
Er spricht ferner: Ein Liebling (Gottes) ist der Mensch, denn er ist im Bilde geschaffen; eine besondere Liebe ist ihm kund getan worden, dass er im Bilde erschaffen sei, denn es heißt (Gen. 9, 6): „Denn im Bilde hat Gott den Menschen erschaffen“. Lieblinge (Gottes) sind die Israeliten, denn sie sind Kinder Gottes genannt worden; eine besondere Liebe ist ihnen kund getan worden, dass sie Kinder Gottes heissen, denn es heißt (Deut. 14, 1): „Kinder seid ihr dem Ewigen, eurem Gotte“. Lieblinge (Gottes) sind die Israeliten, denn es ist ihnen ein kostbares Gerät gegeben worden; eine besondere Liebe ist ihnen kund getan worden, dass ihnen ein kostbares Gerät gegeben worden ist, durch das die Welt erschaffen worden, denn es heißt (Spr. 4, 2): „Denn eine gute Lehre habe ich euch gegeben, meine Tora, verlasset sie nicht!“
הַכֹּל צָפוּי, וְהָרְשׁוּת נְתוּנָה, וּבְטוֹב הָעוֹלָם נִדּוֹן. וְהַכֹּל לְפִי רֹב הַמַּעֲשֶׂה:
Alles ist vorausgeschaut, und die freie Wahl ist gegeben; in Güte wird die Welt gerichtet, und Alles nach der Mehrheit der Tat.
הוּא הָיָה אוֹמֵר, הַכֹּל נָתוּן בְּעֵרָבוֹן, וּמְצוּדָה פְרוּסָה עַל כָּל הַחַיִּים. הַחֲנוּת פְּתוּחָה, וְהַחֶנְוָנִי מֵקִיף, וְהַפִּנְקָס פָּתוּחַ, וְהַיָּד כּוֹתֶבֶת, וְכָל הָרוֹצֶה לִלְווֹת יָבֹא וְיִלְוֶה, וְהַגַּבָּאִים מַחֲזִירִים תָּדִיר בְּכָל יוֹם, וְנִפְרָעִין מִן הָאָדָם מִדַּעְתּוֹ וְשֶׁלֹּא מִדַּעְתּוֹ, וְיֵשׁ לָהֶם עַל מַה שֶּׁיִּסְמֹכוּ, וְהַדִּין דִּין אֱמֶת, וְהַכֹּל מְתֻקָּן לַסְּעוּדָה:
Er spricht ferner: Alles ist auf Bürgschaft gegeben, und ein Netz ist ausgebreitet über alle Lebenden. Der Laden ist offen, und der Kaufherr borgt, das Buch ist aufgeschlagen und die Hand schreibt ein. Wer leihen will, komme und leihe; die Einforderer gehen umher beständig den ganzen Tag und nehmen Bezahlung vom Menschen mit seiner Einwilligung oder ohne seine Einwilligung; sie haben, worauf sie sich stützen können; das Gericht ist der Wahrheit gemäß, und Alles ist zum Mahle bereit.
רַבִּי אֶלְעָזָר בֶּן עֲזַרְיָה אוֹמֵר, אִם אֵין תּוֹרָה, אֵין דֶּרֶךְ אֶרֶץ. אִם אֵין דֶּרֶךְ אֶרֶץ, אֵין תּוֹרָה. אִם אֵין חָכְמָה, אֵין יִרְאָה. אִם אֵין יִרְאָה, אֵין חָכְמָה. אִם אֵין בִּינָה, אֵין דַּעַת. אִם אֵין דַּעַת, אֵין בִּינָה. אִם אֵין קֶמַח, אֵין תּוֹרָה. אִם אֵין תּוֹרָה, אֵין קֶמַח. הוּא הָיָה אוֹמֵר, כָּל שֶׁחָכְמָתוֹ מְרֻבָּה מִמַּעֲשָׂיו, לְמַה הוּא דוֹמֶה, לְאִילָן שֶׁעֲנָפָיו מְרֻבִּין וְשָׁרָשָׁיו מֻעָטִין, וְהָרוּחַ בָּאָה וְעוֹקַרְתּוֹ וְהוֹפַכְתּוֹ עַל פָּנָיו, שֶׁנֶּאֱמַר (ירמיה יז) וְהָיָה כְּעַרְעָר בָּעֲרָבָה וְלֹא יִרְאֶה כִּי יָבוֹא טוֹב וְשָׁכַן חֲרֵרִים בַּמִּדְבָּר אֶרֶץ מְלֵחָה וְלֹא תֵשֵׁב. אֲבָל כָּל שֶׁמַּעֲשָׂיו מְרֻבִּין מֵחָכְמָתוֹ, לְמַה הוּא דוֹמֶה, לְאִילָן שֶׁעֲנָפָיו מֻעָטִין וְשָׁרָשָׁיו מְרֻבִּין, שֶׁאֲפִלּוּ כָל הָרוּחוֹת שֶׁבָּעוֹלָם בָּאוֹת וְנוֹשְׁבוֹת בּוֹ אֵין מְזִיזִין אוֹתוֹ מִמְּקוֹמוֹ, שֶׁנֶּאֱמַר (שם) וְהָיָה כְּעֵץ שָׁתוּל עַל מַיִם וְעַל יוּבַל יְשַׁלַּח שָׁרָשָׁיו וְלֹא יִרְאֶה כִּי יָבֹא חֹם, וְהָיָה עָלֵהוּ רַעֲנָן, וּבִשְׁנַת בַּצֹּרֶת לֹא יִדְאָג, וְלֹא יָמִישׁ מֵעֲשׂוֹת פֶּרִי:
R. Eleasar, Sohn Asarja’s, spricht: Ohne Tora keine Sitte, ohne Sitte keine Tora; ohne Weisheit keine Gottesfurcht, ohne Gottesfurcht keine Weisheit; ohne Kenntnis keine Einsicht, ohne Einsicht keine Kenntnis; ohne Mehl keine Tora, ohne Tora kein Mehl. Er spricht ferner: Ein Jeder, dessen Weisheit größer ist als seine Taten, womit ist der zu vergleichen? Mit einem Baume, der viele Zweige, aber wenig Wurzeln hat; es kommt ein Wind und entwurzelt ihn und kehrt ihn um, wie es heißt (Jer. 17, 6): „Und er ist wie ein Strauch in der Steppe und sieht nicht, dass Gutes kommt, und er weilt in der Dürre der Wüste, in salzigem Lande, das nicht bewohnbar ist.“ Jeder aber, dessen Taten mehr sind als dessen Weisheit, womit ist der zu vergleichen? Mit einem Baume, der wenig Zweige, aber viele Wurzeln hat, so dass selbst wenn alle Winde der Welt kommen und ihn anwehen, sie ihn nicht von seiner Stelle verrücken können, wie es heißt (das. 17, 8):. „Und er ist wie ein Baum, der gepflanzt am Wasser und an einen Fluss seine Wurzeln hinstreckt, und er sieht nicht, wenn Hitze kommt, sein Laub bleibt frisch, im Jahre der Dürre sorgt er nicht und hört nie auf Frucht zu tragen.“
רַבִּי אֱלִיעֶזֶר בֶּן חִסְמָא אוֹמֵר, קִנִּין וּפִתְחֵי נִדָּה, הֵן הֵן גּוּפֵי הֲלָכוֹת. תְּקוּפוֹת וְגִימַטְרִיאוֹת, פַּרְפְּרָאוֹת לַחָכְמָה:
R. Eleasar (Sohn) Chisma sagt: Die (Lehren über die) Vogelnester und die Nidda-Anfänge — sie sind Hauptteile der Halachot; die (Lehre von den) Sonnen wenden und Geometrie sind Zukost zur Weisheit.
נוֹטֵל אָדָם אֶת בְּנוֹ וְהָאֶבֶן בְּיָדוֹ, וְכַלְכַּלָּה וְהָאֶבֶן בְּתוֹכָהּ. וּמְטַלְטְלִין תְּרוּמָה טְמֵאָה עִם הַטְּהוֹרָה וְעִם הַחֻלִּין. רַבִּי יְהוּדָה אוֹמֵר, אַף מַעֲלִין אֶת הַמְדֻמָּע בְּאֶחָד וּמֵאָה:
Man darf ein (verzärteltes) Kind, das einen Stein in der Hand hat, aufheben, auch einen Korb worin ein Stein liegt. Man darf auch unreine תרומה mit reiner und. mit חולין zusammen von der Stelle bringen. R. Jehudah sagt: Man darf auch aus מדומע unter hundert und einem die תרומה herausnehmen.
הָאֶבֶן שֶׁעַל פִּי הֶחָבִית, מַטָּהּ עַל צִדָּהּ וְהִיא נוֹפֶלֶת. הָיְתָה בֵין הֶחָבִיּוֹת, מַגְבִּיהַּ וּמַטָּהּ עַל צִדָּהּ וְהִיא נוֹפֶלֶת. מָעוֹת שֶׁעַל הַכַּר, נוֹעֵר אֶת הַכַּר וְהֵן נוֹפְלוֹת. הָיְתָה עָלָיו לַשְׁלֶשֶׁת, מְקַנְּחָהּ בִּסְמַרְטוּט. הָיְתָה שֶׁל עוֹר, נוֹתְנִין עָלֶיהָ מַיִם עַד שֶׁתִּכְלֶה:
Wenn ein Stein auf der Mündung eines Fasses liegt, darf man dieses an die Seite biegen, dass der Stein herunterfalle. Steht dasselbe unter mehrern Fässern, so darf man es aufheben und seitwärts neigen, dass der Stein niederfalle. Liegt Geld auf einem Polster, so darf man den Polster umlegen, so dass das Geld herunterfällt; befindet sich Schmutz darauf, darf man ihn mit einem Läppchen abwischen, und wenn der Überzug von Leder ist, darf man Wasser darauf tun bis die Unreinigkeit abgespült ist.
בֵּית שַׁמַּאי אוֹמְרִים, מַגְבִּיהִין מִן הַשֻּׁלְחָן עֲצָמוֹת וּקְלִפִּין. וּבֵית הִלֵּל אוֹמְרִים, נוֹטֵל אֶת הַטַּבְלָה כֻלָּהּ וּמְנַעֲרָהּ. מַעֲבִירִין מִלִּפְנֵי הַשֻּׁלְחָן פֵּרוּרִין פָּחוֹת מִכַּזַּיִת וְשֵׂעָר שֶׁל אֲפוּנִין וְשֵׂעָר שֶׁל עֲדָשִׁים, מִפְּנֵי שֶׁהוּא מַאֲכַל בְּהֵמָה. סְפוֹג, אִם יֶשׁ לוֹ עוֹר בֵּית אֲחִיזָה, מְקַנְּחִין בּוֹ, וְאִם לָאו, אֵין מְקַנְּחִין בּוֹ. וַחֲכָמִים אוֹמְרִים בֵּין כָּךְ וּבֵין כָּךְ, נִטָּל בְּשַׁבָּת, וְאֵינוֹ מְקַבֵּל טֻמְאָה:
Die Schule Samais lehrt: Man darf Knochen und Schalen vom Tische abnehmen. Die Schule Hillels hingegen lehrt: Man darf nur die ganze Tafel aufheben und abschütteln. — Man darf vom Tische abnehmen alle Brocken kleiner als eine Olive, auch die Schelfen von Bohnen und Linsen, weil sie zum Viehfutter dienen. — Mit einem Schwamme darf man, wenn er eine Handhabe von Leder hat, abwischen; wo nicht, darf man nicht damit wischen. Jedenfalls darf man ihn am Schabbat von seinem Orte nehmen und ist er zur Annahme von Unreinheit nicht geeignet.
דִּינֵי מָמוֹנוֹת, בִּשְׁלֹשָׁה. גְּזֵלוֹת וַחֲבָלוֹת, בִּשְׁלֹשָׁה. נֶזֶק וַחֲצִי נֶזֶק, תַּשְׁלוּמֵי כֶפֶל וְתַשְׁלוּמֵי אַרְבָּעָה וַחֲמִשָּׁה, בִּשְׁלֹשָׁה. הָאוֹנֵס וְהַמְפַתֶּה וְהַמּוֹצִיא שֵׁם רַע, בִּשְׁלֹשָׁה, דִּבְרֵי רַבִּי מֵאִיר. וַחֲכָמִים אוֹמְרִים, מוֹצִיא שֵׁם רַע, בְּעֶשְׂרִים וּשְׁלֹשָׁה, מִפְּנֵי שֶׁיֶּשׁ בּוֹ דִינֵי נְפָשׁוֹת:
Privatrechtssachen (werden) von Dreien (entschieden), über Raub und Körperverletzungen (wird) von Dreien (gerichtet), über Schadenersatz, halben Schadenersatz, Bezahlung des Doppelten und Bezahlung des Vier- oder Fünffachen (ebenfalls) von Dreien, über Notzucht, Verführung und falsche Anklage (ebenfalls) von Dreien. Dies die Worte R. Meïr’s. Die Weisen aber sagen: Der falsche Ankläger (wird) von drei und zwanzig (gerichtet), weil dabei über ein Kapitalverbrechen verhandelt wird.
מַכּוֹת, בִּשְׁלֹשָׁה. מִשּׁוּם רַבִּי יִשְׁמָעֵאל אָמְרוּ, בְּעֶשְׂרִים וּשְׁלֹשָׁה. עִבּוּר הַחֹדֶשׁ, בִּשְׁלֹשָׁה. עִבּוּר הַשָּׁנָה, בִּשְׁלֹשָׁה, דִּבְרֵי רַבִּי מֵאִיר. רַבָּן שִׁמְעוֹן בֶּן גַּמְלִיאֵל אוֹמֵר, בִּשְׁלֹשָׁה מַתְחִילִין, וּבַחֲמִשָּׁה נוֹשְׂאִין וְנוֹתְנִין, וְגוֹמְרִין בְּשִׁבְעָה. וְאִם גָּמְרוּ בִשְׁלֹשָׁה, מְעֻבֶּרֶת:
Über Geisselstrafe (wird) von Dreien (entschieden). Im Namen R. Ismael’s hat man gesagt: Von drei und zwanzig. Die Intercalation beim Monate erfolgt durch drei, die Intercalation beim Jahre (ebenfalls) durch drei. Dies die Worte R. Meïr’s. R. Simon, Sohn Gamliels, sagt: Zur Eröffnung sind drei, zur Verhandlung fünf und zur Beschlussfassung sieben Männner nötig; haben aber drei den Beschluss gefasst, so gilt die Intercalation.
סְמִיכַת זְקֵנִים וַעֲרִיפַת עֶגְלָה, בִּשְׁלֹשָׁה, דִּבְרֵי רַבִּי שִׁמְעוֹן. וְרַבִּי יְהוּדָה אוֹמֵר, בַּחֲמִשָּׁה. הַחֲלִיצָה וְהַמֵּאוּנִין, בִּשְׁלֹשָׁה. נֶטַע רְבָעִי וּמַעֲשֵׂר שֵׁנִי שֶׁאֵין דָּמָיו יְדוּעִין, בִּשְׁלֹשָׁה. הַהֶקְדֵּשׁוֹת, בִּשְׁלֹשָׁה. הָעֲרָכִין הַמִּטַּלְטְלִין, בִּשְׁלֹשָׁה. רַבִּי יְהוּדָה אוֹמֵר, אֶחָד מֵהֶן כֹּהֵן. וְהַקַּרְקָעוֹת, תִּשְׁעָה וְכֹהֵן. וְאָדָם, כַּיּוֹצֵא בָהֶן:
Das Handauflegen der Ältesten und das Brechen des Genickes der Färse geschieht durch drei. Dies die Worte R. Simon’s. R. Jehuda sagt: Durch fünf. Chaliza und Méun (geschehen) vor Dreien. Früchte von vierjährigen Bäumen und zweiter Zehnt, dessen Wert nicht bekannt ist, (werden) vor Dreien (ausgelöst); (ebenso) geheiligte Dinge vor Dreien. Schätzungs-Gelübde (werden) in Mobilien vor Dreien (bezahlt). R. Jehuda sagt: Einer von ihnen sei ein Priester. In Grundstücken (bezahle man dieselben) vor neun Personen und einem Priester. Beim Menschen (wird der Wert) in gleicher Weise (bestimmt).
דִּינֵי נְפָשׁוֹת, בְּעֶשְׂרִים וּשְׁלֹשָׁה. הָרוֹבֵעַ וְהַנִּרְבָּע, בְּעֶשְׂרִים וּשְׁלֹשָׁה, שֶׁנֶאֱמַר (ויקרא כ) וְהָרַגְתָּ אֶת הָאִשָּׁה וְאֶת הַבְּהֵמָה, וְאוֹמֵר (שם) וְאֶת הַבְּהֵמָה תַּהֲרֹגוּ. שׁוֹר הַנִּסְקָל, בְּעֶשְׂרִים וּשְׁלֹשָׁה, שֶׁנֶּאֱמַר (שמות כא) הַשּׁוֹר יִסָּקֵל וְגַם בְּעָלָיו יוּמָת, כְּמִיתַת בְּעָלִים כָּךְ מִיתַת הַשּׁוֹר. הַזְּאֵב וְהָאֲרִי, הַדֹּב וְהַנָּמֵר וְהַבַּרְדְּלָס וְהַנָּחָשׁ, מִיתָתָן בְּעֶשְׂרִים וּשְׁלֹשָׁה. רַבִּי אֱלִיעֶזֶר אוֹמֵר, כָּל הַקּוֹדֵם לְהָרְגָן, זָכָה. רַבִּי עֲקִיבָא אוֹמֵר, מִיתָתָן בְּעֶשְׂרִים וּשְׁלֹשָׁה:
Lebens-Strafsachen (gehören vor ein Gericht) von drei und zwanzig; (ebenso wird über) das unnatürlich belegende oder belegte Vieh von drei und zwanzig Richtern (abgeurteilt), denn es heisst (Lev. 20, 16): „Du sollst das Weib und das Vieh töten,“ ferner (Das. V. 15): „Und auch das Vieh sollt ihr töten.“ Ein zu steinigender Ochs (wird) von drei und zwanzig Richtern (verurteilt), denn es heisst (Exod. 21, 29): „Der Ochs werde gesteinigt, und auch dessen Eigentümer soll sterben“; wie die Tötung des Eigentümers, so (geschehe) die Tötung des Ochsen. Der Wolf, der Löwe, der Bär, der Leopard, der Panther und die Schlange — deren Tötung (erfolgt) durch dreiundzwanzig Richter. R. Elieser sagt: Wer sie früher umbringt, macht sich verdient. R. Akiba sagt: Ihre Tötung (erfolgt) durch drei und zwanzig Richter.
אֵין דָּנִין לֹא אֶת הַשֵּׁבֶט וְלֹא אֶת נְבִיא הַשֶּׁקֶר וְלֹא אֶת כֹּהֵן גָּדוֹל, אֶלָּא עַל פִּי בֵית דִּין שֶׁל שִׁבְעִים וְאֶחָד. וְאֵין מוֹצִיאִין לְמִלְחֶמֶת הָרְשׁוּת, אֶלָּא עַל פִּי בֵית דִּין שֶׁל שִׁבְעִים וְאֶחָד. אֵין מוֹסִיפִין עַל הָעִיר וְעַל הָעֲזָרוֹת, אֶלָּא עַל פִּי בֵית דִּין שֶׁל שִׁבְעִים וְאֶחָד. אֵין עוֹשִׂין סַנְהֶדְרִיּוֹת לַשְּׁבָטִים, אֶלָּא עַל פִּי בֵית דִּין שֶׁל שִׁבְעִים וְאֶחָד. אֵין עוֹשִׂין עִיר הַנִּדַּחַת, אֶלָּא עַל פִּי בֵית דִּין שֶׁל שִׁבְעִים וְאֶחָד. וְאֵין עוֹשִׂין עִיר הַנִּדַּחַת בַּסְּפָר, וְלֹא שְׁלֹשָׁה, אֲבָל עוֹשִׂין אַחַת אוֹ שְׁתָּיִם:
Man darf einen Stamm, einen falschen Propheten oder den Hohenpriester nur durch das Gericht von einundsiebzig Männern richten. Man darf zu einem willkürlichen Krieg nur nach Entscheidung des Gerichtes von einundsiebzig(das Heer) hinausführen. Man darf die Stadt oder die Tempelhöfe nur nach Entscheidung des Gerichtes von einundsiebzig erweitern. Man darf Gerichte für die Stämme nur nach Anordnung des Gerichtes von einundsiebzig einsetzen. Eine verderbte Stadt darf nur durch das Gericht von einundsiebzig verurteilt werden. Man verurteilt nicht eine verderbte Stadt, die an der Grenze liegt, ferner nicht drei Städte, sondern nur eine oder zwei.
סַנְהֶדְרִי גְדוֹלָה הָיְתָה שֶׁל שִׁבְעִים וְאֶחָד, וּקְטַנָּה שֶׁל עֶשְׂרִים וּשְׁלֹשָׁה. וּמִנַּיִן לַגְּדוֹלָה שֶׁהִיא שֶׁל שִׁבְעִים וְאֶחָד, שֶׁנֶּאֱמַר (במדבר יא) אֶסְפָה לִּי שִׁבְעִים אִישׁ מִזִּקְנֵי יִשְׂרָאֵל, וּמֹשֶׁה עַל גַּבֵּיהֶן, הֲרֵי שִׁבְעִים וְאֶחָד. רַבִּי יְהוּדָה אוֹמֵר, שִׁבְעִים. וּמִנַּיִן לַקְּטַנָּה שֶׁהִיא שֶׁל עֶשְׂרִים וּשְׁלֹשָׁה, שֶׁנֶּאֱמַר (שם לה) וְשָׁפְטוּ הָעֵדָה וְגוֹ' וְהִצִּילוּ הָעֵדָה, עֵדָה שׁוֹפֶטֶת וְעֵדָה מַצֶּלֶת, הֲרֵי כָאן עֶשְׂרִים. וּמִנַּיִן לָעֵדָה שֶׁהִיא עֲשָׂרָה, שֶׁנֶּאֱמַר (שם יד) עַד מָתַי לָעֵדָה הָרָעָה הַזֹּאת, יָצְאוּ יְהוֹשֻׁעַ וְכָלֵב. וּמִנַּיִן לְהָבִיא עוֹד שְׁלֹשָׁה, מִמַּשְׁמַע שֶׁנֶּאֱמַר (שמות כג) לֹא תִהְיֶה אַחֲרֵי רַבִּים לְרָעֹת, שׁוֹמֵעַ אֲנִי שֶׁאֶהְיֶה עִמָּהֶם לְטוֹבָה, אִם כֵּן לָמָּה נֶאֱמַר (שם) אַחֲרֵי רַבִּים לְהַטֹּת, לֹא כְהַטָּיָתְךָ לְטוֹבָה הַטָּיָתְךָ לְרָעָה. הַטָּיָתְךָ לְטוֹבָה עַל פִּי אֶחָד, הַטָּיָתְךָ לְרָעָה עַל פִּי שְׁנַיִם, וְאֵין בֵּית דִּין שָׁקוּל, מוֹסִיפִין עֲלֵיהֶם עוֹד אֶחָד, הֲרֵי כָאן עֶשְׂרִים וּשְׁלֹשָׁה. וְכַמָּה יְהֵא בְעִיר וּתְהֵא רְאוּיָה לְסַנְהֶדְרִין, מֵאָה וְעֶשְׂרִים. רַבִּי נְחֶמְיָה אוֹמֵר, מָאתַיִם וּשְׁלשִׁים, כְּנֶגֶד שָׂרֵי עֲשָׂרוֹת:
Das grosse Synedrion bestand aus einundsiebzig Mitgliedern, das kleine aus dreiundzwanzig. Woher (wissen wir), dass das grosse aus einundsiebzig bestand? Da es heisst (Num. 11, 16): „Versammle mir siebzig Männer aus den Ältesten Israels“ — und Mose über ihnen. das sind einundsiebzig. R. Jehuda sagt: Siebzig. Und woher (wissen wir), dass das kleine aus dreiundzwanzig besteht? Da es heisst (Num. 35, 24 u 25): „Es richte die Gemeinde — es rette die Gemeinde“ — eine richtende Gemeinde und eine rettende Gemeinde, das sind zwanzig. Woher (wissen wir) aber, dass eine Gemeinde aus zehn Männern besteht? Da es heisst (Num. 14, 27): „Wie lange (friste ich) dieser bösen Gemeinde“ — dabei sind Josua und Kaleb ausgenommen. Und woher (wissen wir), dass man noch drei hinzufüge? Daraus, dass es heisst (Exod. 23, 2): „Richte dich nicht nach der Mehrheit zum Bösen, “ kann ich doch entnehmen, dass ich mich zum Guten nach ihnen richten soll; wozu heisst es nun (nochmals): „man richte sich nach der Mehrheit“? Dies lehrt: Nicht wie deine Entscheidung zum Guten soll deine Entscheidung zum Bösen sein; zum Guten kannst du auf das Urteil eines Richters hin entscheiden, zum Bösen aber nur nach dem Urteile zweier. Da aber kein Gericht in gerader Zahl sein darf, so fügt man noch einen hinzu, das sind (zusammen) dreiundzwanzig. Wie viel (Einwohner) müssen in einer Stadt sein, dass sie für ein Synedrion geeignet sei? Hundertundzwanzig. R. Nechemia sagt: Zweihundertunddreissig, damit es den Obern über zehn entspreche.
לוּלָב וַעֲרָבָה, שִׁשָּׁה וְשִׁבְעָה. הַהַלֵּל וְהַשִּׂמְחָה, שְׁמֹנָה. סֻכָּה וְנִסּוּךְ הַמַּיִם, שִׁבְעָה. וְהֶחָלִיל, חֲמִשָּׁה וְשִׁשָּׁה:
Für den Feststrauss und den Weidenumzug kommen bald sechs, bald sieben Tage in Betracht, für das Hallel und die Freude acht Tage, für die Hütte und den Wasserguss sieben, für das Flötenspiel bald fünf, bald sechs.
לוּלָב שִׁבְעָה כֵּיצַד, יוֹם טוֹב הָרִאשׁוֹן שֶׁל חָג שֶׁחָל לִהְיוֹת בְּשַׁבָּת, לוּלָב שִׁבְעָה, וּשְׁאָר כָּל הַיָּמִים, שִׁשָּׁה:
„Für den Feststrausssieben“ — in welchem Falle? Trifft der erste Feiertag des Festes auf Schabbat, kommen für den Feststrauss sieben Tage in Betracht, sonst nur sechs.
עֲרָבָה שִׁבְעָה כֵּיצַד, יוֹם שְׁבִיעִי שֶׁל עֲרָבָה שֶׁחָל לִהְיוֹת בְּשַׁבָּת, עֲרָבָה שִׁבְעָה, וּשְׁאָר כָּל הַיָּמִים שִׁשָּׁה:
„Für den Weidenumzug sieben“ —in welchem Falle? Trifft der siebente Tag des Weidenumzugs auf Schabbat, kommen für den Weidenumzug sieben Tage in Betracht, sonst nur sechs.
מִצְוַת לוּלָב כֵּיצַד. יוֹם טוֹב הָרִאשׁוֹן שֶׁל חָג שֶׁחָל לִהְיוֹת בְּשַׁבָּת, מוֹלִיכִין אֶת לוּלְבֵיהֶן לְהַר הַבַּיִת, וְהַחַזָּנִין מְקַבְּלִין מֵהֶן וְסוֹדְרִין אוֹתָן עַל גַּב הָאִצְטַבָּא, וְהַזְּקֵנִים מַנִּיחִין אֶת שֶׁלָּהֶן בַּלִּשְׁכָּה. וּמְלַמְּדִים אוֹתָם לוֹמַר, כָּל מִי שֶׁמַּגִּיעַ לוּלָבִי בְיָדוֹ, הֲרֵי הוּא לוֹ בְמַתָּנָה. לְמָחָר מַשְׁכִּימִין וּבָאִין, וְהַחַזָּנִין זוֹרְקִין אוֹתָם לִפְנֵיהֶם. וְהֵן מְחַטְּפִין וּמַכִּין אִישׁ אֶת חֲבֵרוֹ. וּכְשֶׁרָאוּ בֵית דִּין שֶׁבָּאוּ לִידֵי סַכָּנָה, הִתְקִינוּ שֶׁיְּהֵא כָל אֶחָד וְאֶחָד נוֹטֵל בְּבֵיתוֹ:
Wie hält man es mit der Vorschrift über den Feststrauss? Fällt der erste Feiertag des Festes auf Schabbat, trägt man die Feststräusse nach dem Tempelberge, die Beamten nehmen sie in Empfang und ordnen sie auf der Säulenhalle, Greise aber legen die ihrigen in die Kammer. Die Leute werden angewiesen zu erklären: Wem immer mein Feststrauss in die Hände fällt, er sei ihm geschenkt. Am andern Morgen finden sie sich früh dort ein, die Beamten werfen sie vor sie hin, sie greifen danach und schlagen einander wohl gar. Als die Gerichtsbehörde sah, dass sie in Gefahr kamen, ordnete sie an, dass jeder ihn in seinem Hause nehme.
מִצְוַת עֲרָבָה כֵּיצַד, מָקוֹם הָיָה לְמַטָּה מִירוּשָׁלַיִם, וְנִקְרָא מוֹצָא. יוֹרְדִין לְשָׁם וּמְלַקְּטִין מִשָּׁם מֻרְבִּיּוֹת שֶׁל עֲרָבָה, וּבָאִין וְזוֹקְפִין אוֹתָן בְּצִדֵּי הַמִּזְבֵּחַ, וְרָאשֵׁיהֶן כְּפוּפִין עַל גַּבֵּי הַמִּזְבֵּחַ. תָּקְעוּ וְהֵרִיעוּ וְתָקָעוּ. בְּכָל יוֹם מַקִּיפִין אֶת הַמִּזְבֵּחַ פַּעַם אַחַת, וְאוֹמְרִים, אָנָּא ה' הוֹשִׁיעָה נָּא, אָנָּא ה' הַצְלִיחָה נָּא. רַבִּי יְהוּדָה אוֹמֵר, אֲנִי וָהוֹ הוֹשִׁיעָה נָּא. וְאוֹתוֹ הַיּוֹם מַקִּיפִין אֶת הַמִּזְבֵּחַ שֶׁבַע פְּעָמִים. בִּשְׁעַת פְּטִירָתָן, מָה הֵן אוֹמְרִים, יֹפִי לְךָ מִזְבֵּחַ, יֹפִי לְךָ מִזְבֵּחַ. רַבִּי אֱלִיעֶזֶר אוֹמֵר, לְיָהּ וּלְךָ, מִזְבֵּחַ. לְיָהּ וּלְךָ, מִזְבֵּחַ:
Wie hält man es mit dem Weidenumzug ? Abwärts von Jerusalem gibt es einen Ort, der Môṣâ heisst, dorthin begibt man sich und schneidet daselbst Äste von Bachweiden ab, die man, zurückgekehrt, an den Seiten des Altars so aufrichtet, dass ihre Spitzen sich über den Altar neigen, wobei ein gedehnter, ein schmetternder und wieder ein gedehnter Ton geblasen wurde. An jedem Tagezu lesen und der ganze Satz wie folgt zu übersetzen: Aus der Hand der Knaben rissen sie (die Erwachsenen im Übermut des Festjubels) deren Palmzweige und verzehrten deren Etrogim. umkreist man den Altar einmal und spricht: „O, Ewiger, hilf doch“! („O, Ewiger, lass es glücken“!) Rabbi Juda meint: „Ani Waho, hilf doch!“ („Ani Waho, hilf doch!“) An diesem Tage aber umkreist man den Altar siebenmal. Was sagen sie beim Abschiede? „Schönheit dir, o Altar! Schönheit dir, o Altar“! R. Eli‘ezer meint: „Gott und dir, o Altar ! Gott und dir, o Altar“!
כְּמַעֲשֵׂהוּ בְחֹל כָּךְ מַעֲשֵׂהוּ בְשַׁבָּת, אֶלָּא שֶׁהָיוּ מְלַקְּטִין אוֹתָן מֵעֶרֶב שַׁבָּת וּמַנִּיחִים אוֹתָן בְּגִיגִיּוֹת שֶׁל זָהָב, כְּדֵי שֶׁלֹּא יִכְמֹשׁוּ. רַבִּי יוֹחָנָן בֶּן בְּרוֹקָה אוֹמֵר, חֲרִיּוֹת שֶׁל דֶּקֶל הָיוּ מְבִיאִין, וְחוֹבְטִין אוֹתָן בַּקַּרְקַע בְּצִדֵּי הַמִּזְבֵּחַ, וְאוֹתוֹ הַיּוֹם נִקְרָא יוֹם חִבּוּט חֲרִיּוֹת:
Wie man an Werktagen verfuhr, so verfuhr man auch am Schabbat, nur dass man sie schon am Vorabend des Schabbatabschnitt und in goldene Tonnen stellte, damit sie nicht welkten. R. Joḥanan ben Broḳa meint: Palmwedel brachte man; sie schlugen damit den Boden an den Seiten des Altars, und dieser Tag wurde Tag des Wedelschlagens genannt.
מִיַּד הַתִּינוֹקוֹת שׁוֹמְטִין אֶת לוּלְבֵיהֶן וְאוֹכְלִין אֶתְרוֹגֵיהֶן:
Sogleich lösen die kleinen Knaben ihre Palmzweige und verzehren ihre Etrogim.
הַהַלֵּל וְהַשִּׂמְחָה שְׁמֹנָה כֵּיצַד. מְלַמֵּד שֶׁחַיָּב אָדָם בַּהַלֵּל וּבַשִּׂמְחָה וּבִכְבוֹד יוֹם טוֹב הָאַחֲרוֹן שֶׁל חָג, כִּשְׁאָר כָּל יְמוֹת הֶחָג. סֻכָּה שִׁבְעָה כֵּיצַד. גָּמַר מִלֶּאֱכֹל, לֹא יַתִּיר סֻכָּתוֹ, אֲבָל מוֹרִיד אֶת הַכֵּלִים מִן הַמִּנְחָה וּלְמַעְלָה, מִפְּנֵי כְבוֹד יוֹם טוֹב הָאַחֲרוֹן שֶׁל חָג:
„Für das Hallel und die Freude acht“ — wie ist das gemeint? Das will sagen, dass man am letzten Feiertage des Festes ebenso zum Hallel, zur Freude und zur Ehrung verpflichtet ist wie an all den anderen Tagen des Festes. „Für die Hütte sieben“ — wie verhält es sich damit? Wenn man das Mahl beendet hat, soll man die Hütte nicht auflösen; doch darf man vom Eintritt des Nachmittags an zu Ehren des letzten Feiertages des Festes die Einrichtung hinuntertragen.
נִסּוּךְ הַמַּיִם כֵּיצַד. צְלוֹחִית שֶׁל זָהָב מַחֲזֶקֶת שְׁלשֶׁת לֻגִּים הָיָה מְמַלֵּא מִן הַשִּׁלּוֹחַ. הִגִּיעוּ לְשַׁעַר הַמַּיִם, תָּקְעוּ וְהֵרִיעוּ וְתָקָעוּ. עָלָה בַכֶּבֶשׁ וּפָנָה לִשְׂמֹאלוֹ, שְׁנֵי סְפָלִים שֶׁל כֶּסֶף הָיוּ שָׁם. רַבִּי יְהוּדָה אוֹמֵר, שֶׁל סִיד הָיוּ, אֶלָּא שֶׁהָיוּ מֻשְׁחָרִין פְּנֵיהֶם מִפְּנֵי הַיָּיִן. וּמְנֻקָּבִין כְּמִין שְׁנֵי חֳטָמִין דַּקִּין, אֶחָד מְעֻבֶּה וְאֶחָד דַּק, כְּדֵי שֶׁיְּהוּ שְׁנֵיהֶם כָּלִין בְּבַת אַחַת. מַעֲרָבִי שֶׁל מַיִם, מִזְרָחִי שֶׁל יָיִן. עֵרָה שֶׁל מַיִם לְתוֹךְ שֶׁל יַיִן, וְשֶׁל יַיִן לְתוֹךְ שֶׁל מַיִם, יָצָא. רַבִּי יְהוּדָה אוֹמֵר, בְּלֹג הָיָה מְנַסֵּךְ כָּל שְׁמֹנָה. וְלַמְנַסֵּךְ אוֹמְרִים לוֹ, הַגְבַּהּ יָדֶךָ, שֶׁפַּעַם אַחַת נִסֵּךְ אֶחָד עַל גַּבֵּי רַגְלָיו, וּרְגָמוּהוּ כָל הָעָם בְּאֶתְרוֹגֵיהֶן:
„Für den Wasserguss sieben “ — was hat es damit für eine Bewandtnis? Ein goldener Kelch, der drei Log fasste, wird aus dem Schiloaḥ gefüllt. Sowie man zum Wassertore gelangt, wird ein gedehnter, ein schmetternder und wieder ein gedehnter Ton geblasen. Er steigt die Rampe hinauf und wendet sich zur Linken, wo zwei silberne Schalen sich befinden. R. Juda meint, dass sie aus Kalk waren, ihr dunkles Aussehen aber vom Wein herrührte. Sie hatten je einen Spalt in der Form zweier feiner Schnäbel, die eine einen breitern, die andere einen schmälern, damit sich beide gleichzeitig entleerten. Die westliche war für das Wasser, die östliche für den Wein bestimmt. Leerte er den Wasserkelch in die Weinschale und den Weinkelch in die Wasserschale, so hat er der Pflicht genügt. R. Juda sagt: Mit einem Log vollzieht er das Gussopfer volle acht Tage. Vor dem Ausgiessen ruft man ihm „Hand hoch!“ zu; denn einmal goss es einer auf seine Füsse und es bewarfen ihn alle Leute mit ihren Etroggim.
כְּמַעֲשֵׂהוּ בְחֹל כָּךְ מַעֲשֵׂהוּ בְשַׁבָּת, אֶלָּא שֶׁהָיָה מְמַלֵּא מֵעֶרֶב שַׁבָּת חָבִית שֶׁל זָהָב שֶׁאֵינָהּ מְקֻדֶּשֶׁת, מִן הַשִּׁלּוֹחַ, וּמַנִּיחָהּ בַּלִּשְׁכָּה. נִשְׁפְּכָה אוֹ נִתְגַּלְּתָה, הָיָה מְמַלֵּא מִן הַכִּיּוֹר, שֶׁהַיַּיִן וְהַמַּיִם הַמְּגֻלִּין, פְּסוּלִים לְגַבֵּי הַמִּזְבֵּחַ:
Wie man es am Werktage vollzog, so vollzog man es am Schabbat, nur dass man schon am Vorabend des Schabbat eine goldene ungeweihte Kanne aus dem Schiloaḥ füllte und in eine Kammer stellte. Wurde es ausgegossen oder aufgedeckt, so schöpfte man aus dem Becken; denn Wein und Wasser, die unbedeckt gestanden haben, sind für den Altar unbrauchbar.