Als Leserinnen und Leser dachten wir vielleicht, der Anfang des Buchs Sch'mot sei ein bisschen überspitzt was Wunder angeht. Zuerst der brennende Dornbusch, dann die Stäbe, die in Schlangen verwandelt werden, danach die zehn Plagen und es kommt noch dazu: die Spaltung des Schilfmeeres.
Doch all diese Wunder werden in der Parascha dieser Woche, Paraschat Jitro, übertroffen: Gegen Anfang unserer Parascha, bereiten sich die Bnej Israel auf die Offenbarung am Berg Sinai drei Tagen lang vor. Als die Sonne am dritten Tag aufgeht, wachen die Bnej Israel zu einer dramatischen Szene auf:
וַיְהִי֩ בַיּ֨וֹם הַשְּׁלִישִׁ֜י בִּֽהְיֹ֣ת הַבֹּ֗קֶר וַיְהִי֩ קֹלֹ֨ת וּבְרָקִ֜ים וְעָנָ֤ן כָּבֵד֙ עַל־הָהָ֔ר וְקֹ֥ל שֹׁפָ֖ר חָזָ֣ק מְאֹ֑ד וַיֶּחֱרַ֥ד כָּל־הָעָ֖ם אֲשֶׁ֥ר בַּֽמַּחֲנֶֽה׃
Als nun der dritte Tag kam und es Morgen war, da erhob sich ein Donnern und Blitzen und eine dichte Wolke auf dem Berge und gewaltiger Hörnerschall erklang. Das ganze Volk, das im Lager war, erschrak.
וְהַ֤ר סִינַי֙ עָשַׁ֣ן כֻּלּ֔וֹ מִ֠פְּנֵי אֲשֶׁ֨ר יָרַ֥ד עָלָ֛יו יְהוָ֖ה בָּאֵ֑שׁ וַיַּ֤עַל עֲשָׁנוֹ֙ כְּעֶ֣שֶׁן הַכִּבְשָׁ֔ן וַיֶּחֱרַ֥ד כָּל־הָהָ֖ר מְאֹֽד׃
Der ganze Sinai war in Rauch gehüllt, denn G''tt war im Feuer auf ihn herabgestiegen. Der Rauch stieg vom Berg auf wie Rauch aus einem Schmelzofen. Der ganze Berg bebte gewaltig.
Sicher, ich habe Momente der Spiritualität und der Verbundenheit. Ich habe Momente, in denen ich mich berufen fühle, etwas Heiliges zu tun, oder Momente, in denen ich das Gefühl habe, dass da etwas G''ttliches ist.
Aber eine Offenbarung von G’’tt, der durch das Feuer zu mir spricht? Nein, das nicht.
Dieser Text ist dem Buch «Likutei Moharan» entnommen, eine Sammlung der Lehren Rabbi Nachmans.
Diesen Text, alle Psukim, die ich zitiere, sowie diese E-Drascha in schriftlicher Form, finden Sie im Sefaria Link unten in der Beschreibung des Videos, falls Sie sie selber lesen möchten.
(vollständiger Text ganz unten, hier wird er nur paraphrasiert.)
וַיַּעֲמֹ֥ד הָעָ֖ם מֵרָחֹ֑ק וּמֹשֶׁה֙ נִגַּ֣שׁ אֶל־הָֽעֲרָפֶ֔ל אֲשֶׁר־שָׁ֖ם הָאֱלֹהִֽים׃
Das Volk hielt sich in der Ferne und Mosche näherte sich der dichten Wolke, darinnen G''tt war.
Als ob G''tt sagen würde «Ah, jetzt möchtest du dich ändern?».
G’’tt (durch das Attribut der Gerechtigkeit, Midat haDin) macht es also dieser Person nicht einfach, und bereitet ihr Hindernisse vor.
Wir wollen mit einer Sucht aufhören, wir wollen ein Verhalten verbessern, eine neue Gewohnheit aufbauen, oder wir wollen einen neuen Schritt auf unserer jüdischen Reise machen.
Aber sobald wir uns dazu entschliessen, taucht irgendein Hindernis auf.
Das kennen wir alle. Änderungen, neue Anfänge werden nie reibungslos oder problemlos vorgenommen.
Aber G’’tt liebt Israel noch mehr als Gerechtigkeit. Und deshalb, nachdem das Hindernis aufgestellt wurde, versteckt sich G’’tt sozusagen innerhalb des Hindernisses.
Der kluge Mensch, der weiss, dass G’’tt sich in dem Hindernis versteckt,
und er beharrt dadurch. Der unkluge Mensch weiss es leider nicht, und sobald er das Hindernis wahrnimmt, wird er abgeschreckt und zieht sich zurück.
Wir wollen z. B. einen neuen Schritt auf unserem jüdischen Weg machen und dann stösst die COVID-19-Pandemie auf uns. Unser Gebetsplan wird gestrichen, unsere regelmässigen Kontakte und Veranstaltungen in der jüdischen Gemeinde werden abgesagt, und es wird für uns viel schwieriger, unser jüdisches Leben blühend zu leben.
Nun würde der unkluge Mensch, laut Rabbi Nachman, abschrecken - "ich warte, bis die Pandemie vorbei ist", sagt diese Person. Das Hindernis hat sie abgeschreckt. Die kluge Person hingegen weiss, dass sich im Inneren des Hindernisses G''tt versteckt, und sie lehnt sich in das Hindernis hinein.
Wenn sie sich auf das Hindernis einlässt, findet sie darin hoffentlich etwas G''tlichkeit, etwas Liebe, etwas Wahrheit, etwas Wachstum: vielleicht findet heraus, dass Online-Veranstaltungen zugänglicher seien und mehr Menschen erreichen können als Veranstaltungen in der Synagoge. Vielleicht entdeckt sie Vielfalt an jüdischen Lernens, die online zugänglich ist. Vielleicht stellt sie fest, dass es stärkend und bereichernd ist, wenn wir statt unserer Gemeindezentren oder unserer Synagogen, uns selbst, unsere Häuser, unsere Familien in den Mittelpunkt unseres jüdischen Lebens stellen.
Nun greift er auf dem Passuk zurück und sagt:
וַיַּעֲמֹ֥ד הָעָ֖ם מֵרָחֹ֑ק ...
Das Volk hielt sich in der Ferne ...
... וּמֹשֶׁה֙ נִגַּ֣שׁ אֶל־הָֽעֲרָפֶ֔ל ...
... und Mosche näherte sich der dunklen Wolke ...
... אֲשֶׁר־שָׁ֖ם הָאֱלֹהִֽים׃
... der dichten Wolke, darinnen G''tt ist.
Darüber, was es bedeuten könnte, ein Leben nach diesem Text zu führen, wie wir die Wolken in unserem Leben erkennen, was es bedeuten würde, anstatt vor unseren Hindernissen zurückzuschrecken, auf sie zuzulaufen, und was es bedeuten könnte, G''tt in einem Hindernis zu finden.
Stattdessen, möchte ich drei Schritte hervorheben, die Rabbi Nachman in diesem Text unternimmt:
- Von einer vollkommen offensichtlichen und augenfälligen Offenbarung mit Feuer und Donner
- Zur Wahrnehmung eines Hindernisses: was steckt in dieser Unsicherheit, in diesem Nebel, fragen wir uns.
- von einem einmaligen ausserordentlichen Ereignis, nämlich die Offenbarung am Har Sinai
- zum Alltag: zur Erfahrung, vor einem Hindernis, einer dichten Wolke, einer Unsicherheit zu stehen.
- Von einem G’’tt, der sich einem überwältigten Volk fast aufdrängt,
- zu einem G’’tt, im Nebel versteckt, der darauf wartet, gesucht zu werden, und im Hindernis selbst gefunden zu werden.
Rabbi Nachman verwandelt die Beschreibung von einer theatralischen eindringlichen Offenbarung in eine der Unsicherheit. Von einem G''tt, der sich in
... אֶת־הַקּוֹלֹ֜ת וְאֶת־הַלַּפִּידִ֗ם ...
... Donner und Blitzen ...
Gehen wir über zu einer Welt, in der G''ttlichkeit sich in den Hindernissen unseres Lebens versteckt. Zu einer Welt, in der G''tt sich im Nebel, im Ungewissen verbirgt.
Und dieses Bild, diese Metapher, begleitet mich jedes Jahr, wenn wir zu Paraschat Jitro und zur Offenbarung am Berg Sinai kommen. Ich lade euch dazu ein, das Bild, welches Rabbi Nachman uns zeichnet, vor Augen zu rufen. Vielleicht habt ihr schonmal etwas G''ttliches in einem Hindernis, in einem dichten Nebel entdeckt? Vielleicht gibt es verborgene Offenbarungen, Offenbarungen, die darauf warten, dass wir nach ihnen suchen?
Schabbat Schalom!
Vollständiger Text aus Likutei Moharan, mit englischer Übersetzung von sefaria.com:
(א) וַיַּעֲמֹד הָעָם מֵרָחֹק, וּמֹשֶׁה נִגַּשׁ אֶל הָעֲרָפֶל אֲשֶׁר שָׁם הָאֱלֹֹקִים (שמות כ):
(ב) כִּי מִי שֶׁהוּא הוֹלֵךְ בְּגַשְׁמִיּוּת כָּל יָמָיו, וְאַחַר כָּךְ נִתְלַהֵב וְרוֹצֶה לֵילֵךְ בְּדַרְכֵי הַשֵּׁם יִתְבָּרַךְ, אֲזַי מִדַּת הַדִּין מְקַטְרֵג עָלָיו, וְאֵינוֹ מַנִּיחַ אוֹתוֹ לֵילֵךְ בְּדַרְכֵי הַשֵּׁם יִתְבָּרַךְ, וּמַזְמִין לוֹ מְנִיעָה.
(ג) וְהַשֵּׁם יִתְבָּרַךְ חָפֵץ חֶסֶד הוּא, וּמַסְתִּיר אֶת עַצְמוֹ כִּבְיָכוֹל בְּהַמְּנִיעָה הַזֹּאת (עַיֵּן לְמַטָּה). וּמִי שֶׁהוּא בַּר דַּעַת, הוּא מִסְתַּכֵּל בְּהַמְּנִיעָה, וּמוֹצֵא שָׁם הַבּוֹרֵא בָּרוּךְ הוּא, כְּמוֹ דְּאִיתָא בִּירוּשַׁלְמִי (תענית פ"א): אִם יֹאמַר לְךָ אָדָם: הֵיכָן אֱלֹקֶיךָ, תֹּאמַר לוֹ: בִּכְרָךְ גָּדוֹל שֶׁבַּאֲרָם, שֶׁנֶּאֱמַר: אֵלַי קֹרֵא מִשֵּׂעִיר. וּמִי שֶׁאֵינוֹ בַּר דַּעַת, כְּשֶׁרוֹאֶה הַמְּנִיעָה חוֹזֵר תֵּכֶף לַאֲחוֹרָיו.
(ד) וּמְנִיעָה הוּא בְּחִינַת עָנָן וַעֲרָפֶל, כִּי עָנָן וַעֲרָפֶל הַיְנוּ חֹשֶׁךְ, חֹשֶׁךְ הוּא לְשׁוֹן מְנִיעָה, כְּמוֹ שֶׁכָּתוּב (בראשית כב): וְלֹא חָשַׂכְתָּ.
(ה) וְזֶה פֵּרוּשׁ הַפָּסוּק:
(ו) וַיַּעֲמֹד הָעָם מֵרָחֹק – כִּי כְּשֶׁרוֹאִין הָעֲרָפֶל, הַיְנוּ הַמְּנִיעָה כַּנַּ"ל, עוֹמְדִין מֵרָחֹק.
(ז) וּמֹשֶׁה, שֶׁהוּא בְּחִינוֹת דַּעַת כָּל יִשְׂרָאֵל,
(ח) נִגַּשׁ אֶל הָעֲרָפֶל אֲשֶׁר שָׁם הָאֱלֹקִים – הַיְנוּ אֶל הַמְּנִיעָה, שֶׁבָּהּ בְּעַצְמָהּ נִסְתָּר הַשֵּׁם יִתְבָּרַךְ:
(ט) עוֹד שָׁמַעְנוּ בָּזֶה מִפִּיו הַקָּדוֹשׁ, שֶׁהוֹסִיף לְבָאֵר הָעִנְיָן הַנַּ"ל, מַה שֶּׁהַשֵּׁם יִתְבָּרַךְ בְּעַצְמוֹ מַסְתִּיר אֶת עַצְמוֹ בְּתוֹךְ הַמְּנִיעָה כַּנַּ"ל. וְאָמַר,
(י) כִּי הַשֵּׁם יִתְבָּרַךְ אוֹהֵב מִשְׁפָּט, וְגַם הוּא אוֹהֵב יִשְׂרָאֵל. אַךְ אַהֲבָתוֹ שֶׁהוּא אוֹהֵב אֶת יִשְׂרָאֵל, הִיא גְּדוֹלָה יוֹתֵר מֵהָאַהֲבָה שֶׁהוּא אוֹהֵב אֶת הַמִּשְׁפָּט. וְעַל כֵּן כְּשֶׁהַמִּדַּת הַדִּין מְקַטְרֵג עַל מִי שֶׁאֵינוֹ רָאוּי לְהִתְקָרֵב לְהַשֵּׁם יִתְבָּרַךְ, לִבְלִי לְהַנִּיחוֹ לִכְנֹס לְדֶרֶךְ הַחַיִּים, לְהִתְקָרֵב לְצַדִּיק הָאֱמֶת וּלְדֶרֶךְ הָאֱמֶת. וְהַשֵּׁם יִתְבָּרַךְ הוּא אוֹהֵב מִשְׁפָּט, עַל כֵּן הוּא יִתְבָּרַךְ מֻכְרָח כִּבְיָכוֹל לְהַסְכִּים לְהַזְמִין לוֹ מְנִיעוֹת לְמוֹנְעוֹ מִדֶּרֶךְ הַחַיִּים, כְּפִי הָרָאוּי לוֹ לְפִי מַעֲשָׂיו הָרָעִים, עַל־פִּי הַדִּין וְהַמִּשְׁפָּט. כִּי הוּא יִתְבָּרַךְ אֵינוֹ יָכוֹל לִדְחוֹת אֶת הַדִּין, כִּי הוּא יִתְבָּרַךְ אוֹהֵב מִשְׁפָּט כַּנַּ"ל.
(יא) אַךְ מֵאַחַר שֶׁבֶּאֱמֶת הוּא יִתְבָּרַךְ אוֹהֵב יִשְׂרָאֵל, וְאוֹתָהּ הָאַהֲבָה שֶׁל יִשְׂרָאֵל הִיא גְּדוֹלָה יוֹתֵר מֵהָאַהֲבָה שֶׁל הַמִּשְׁפָּט כַּנַּ"ל, מָה עוֹשֶׂה הַשֵּׁם יִתְבָּרַךְ, כִּי הוּא מֻכְרָח כִּבְיָכוֹל לְהַסְכִּים עַל הַמְּנִיעוֹת לְמָנְעוֹ מִן הָאֱמֶת, מֵחֲמַת הַדִּין וְהַמִּשְׁפָּט שֶׁעָלָיו, כִּי הוּא אוֹהֵב מִשְׁפָּט כַּנַּ"ל. אֲבָל אַף־עַל־פִּי־כֵן בָּאֱמֶת לַאֲמִתּוֹ רְצוֹנוֹ וְחֶפְצוֹ יִתְבָּרַךְ, שֶׁאַף־עַל־פִּי־כֵן יִתְקָרֵב הָאָדָם אֵלָיו יִתְבָּרַךְ, כִּי הוּא אוֹהֵב יִשְׂרָאֵל יוֹתֵר מֵהַמִּשְׁפָּט כַּנַּ"ל.
(יב) עַל כֵּן הַשֵּׁם יִתְבָּרַךְ נוֹתֵן רְשׁוּת לְהַזְמִין לוֹ מְנִיעוֹת, אֲבָל הוּא יִתְבָּרַךְ בְּעַצְמוֹ מַסְתִּיר אֶת עַצְמוֹ כִּבְיָכוֹל בְּתוֹךְ הַמְּנִיעוֹת, וּמִי שֶׁהוּא בַּר דַּעַת, יָכוֹל לִמְצֹא אֶת הַשֵּׁם יִתְבָּרַךְ בְּתוֹךְ הַמְּנִיעוֹת בְּעַצְמָן, כִּי בֶּאֱמֶת אֵין שׁוּם מְנִיעָה בָּעוֹלָם כְּלָל, כִּי בְּתֹקֶף הַמְּנִיעוֹת בְּעַצְמָן נִסְתָּר הַשֵּׁם יִתְבָּרַךְ, וְעַל יְדֵי הַמְּנִיעוֹת בְּעַצְמָן דַּיְקָא יְכוֹלִין לְהִתְקָרֵב לְהַשֵּׁם יִתְבָּרַךְ, כִּי שָׁם נִסְתָּר הוּא יִתְבָּרַךְ כַּנַּ"ל.
(יג) וְזֶהוּ: וּמֹשֶׁה נִגַּשׁ אֶל הָעֲרָפֶל – שֶׁהוּא הַמְּנִיעָה, כִּי שָׁם הָאֱלֹקִים – כַּנַּ"ל:
(1) “Vaya’amod Ha’am Meirachok (The people kept their distance) and Moshe entered the mist where God was.” (Exodus 20:18)
(2) When a person who has spent all his days in materialism afterwards becomes inspired and wants <to return and> go in the ways of God, the attribute of judgment then denounces him and prevents him from going in God’s ways. It also arranges obstacles for him.
(3) Yet, God “is one who desires kindness” (Micah 7:18) and He hides Himself, as it were, in this obstacle {see below}. Thus, someone who is wise will look at the obstacle and discover the Creator there. As we find in the Yerushalmi (Taanit 1:1): If anyone should ask you, “Where is your God?” answer him, “In the great city of Rome.” As is said, “One calls to Me from Seir” (Isaiah 21:11) <as is brought elsewhere>. But someone who is not wise, when he sees the obstacle, he immediately retreats.
(4) Now, an obstacle corresponds to cloud and mist. This is because a cloud and a mist are darkness, [and] ChoSheKh (darkness) connotes an obstacle. As it is written (Genesis 22:16), “and you did not ChaSaKh (hold back).”
(5) This is the explanation of the verse:
(6) The people kept their distance—For when they see the mist, the obstacle, they keep their distance.
(7) and Moshe—He corresponds to the daat (holy knowledge) of all Israel.
(8) entered the mist where God was—In other words, into the obstacle, which is precisely where God is hidden.
(9) We heard more on this from [Rebbe Nachman’s] holy lips. He added an explanation of the earlier point, that God Himself hides Himself within the obstacle. He said:
(10) God “loves justice” (Isaiah 61:8), and He also loves Israel. Yet, his love of Israel is greater than His love of justice (Zohar III, 99b). Therefore, when the attribute of judgment denounces someone who is not worthy of drawing closer to God and prevents him from entering the path of life so as to draw closer to the true tzaddik and the true path; and [what is more,] God Himself loves justice—when this occurs, God is obliged, as it were, to agree to arrange obstacles for him so as to keep him from the path of life. [These obstacles are] commensurate with what he deserves based on his evil deeds, in accordance with judgment and justice. For the Holy One cannot disregard the judgment, because God loves justice, as mentioned above.
(11) However, since in truth God loves Israel, and that love for Israel is greater than the love for justice, what is the Holy One to do? For He is obliged, as it were, to agree to the obstacles which keep the person from the truth, because of the judgment and the justice that is upon him—for He loves justice. This notwithstanding, the ultimate truth is that God’s will and desire is that this man nevertheless draw closer to Him. This is because, as mentioned, He loves Israel more than justice.
(12) Therefore, God grants permission for obstacles to be arranged for him. But He Himself hides Himself, as it were, within the obstacles. And one who is wise will be able to find God within the obstacles themselves. For the truth is that there are no obstacles whatsoever in the world. In the very force of the obstacles themselves, God is hidden. Thus, specifically through the obstacles themselves one is able to draw closer to the Holy One, for God is hidden there, as mentioned above.
(13) Thus, this is the meaning of: and Moshe entered the mist— the obstacle, where God was .
