(א) וַיְדַבֵּ֥ר יהוה אֶל־מֹשֶׁ֥ה לֵּאמֹֽר׃ (ב) דַּבֵּר֙ אֶל־בְּנֵ֣י יִשְׂרָאֵ֔ל וְיִקְחוּ־לִ֖י תְּרוּמָ֑ה מֵאֵ֤ת כׇּל־אִישׁ֙ אֲשֶׁ֣ר יִדְּבֶ֣נּוּ לִבּ֔וֹ תִּקְח֖וּ אֶת־תְּרוּמָתִֽי׃ (ג) וְזֹאת֙ הַתְּרוּמָ֔ה אֲשֶׁ֥ר תִּקְח֖וּ מֵאִתָּ֑ם זָהָ֥ב וָכֶ֖סֶף וּנְחֹֽשֶׁת׃ (ד) וּתְכֵ֧לֶת וְאַרְגָּמָ֛ן וְתוֹלַ֥עַת שָׁנִ֖י וְשֵׁ֥שׁ וְעִזִּֽים׃ (ה) וְעֹרֹ֨ת אֵילִ֧ם מְאׇדָּמִ֛ים וְעֹרֹ֥ת תְּחָשִׁ֖ים וַעֲצֵ֥י שִׁטִּֽים׃ (ו) שֶׁ֖מֶן לַמָּאֹ֑ר בְּשָׂמִים֙ לְשֶׁ֣מֶן הַמִּשְׁחָ֔ה וְלִקְטֹ֖רֶת הַסַּמִּֽים׃ (ז) אַבְנֵי־שֹׁ֕הַם וְאַבְנֵ֖י מִלֻּאִ֑ים לָאֵפֹ֖ד וְלַחֹֽשֶׁן׃ (ח) וְעָ֥שׂוּ לִ֖י מִקְדָּ֑שׁ וְשָׁכַנְתִּ֖י בְּתוֹכָֽם׃
(1)Gott sprach zu Mosche: (2) Sprich zu Jisraels Söhnen, dass sie für mich eine Hebe in Empfang nehmen. Von jedermann, den sein Herz zur freiwilligen Spende bewegt, sollt ihr meine Hebe in Empfang nehmen. (3) Dies ist die Hebe, die ihr von ihnen in Empfang nehmen sollt: Gold und Silber und Kupfer; (4) himmelblaue Wolle, purpurrote und karmoisinrote Wolle, Byssus und Ziegenhaare; (5)rotgefärbte Widderfelle, Tachaschfelle und Schittimholz; (6) Öl zur Leuchte, Gewürze zum Salböl und für das Spezereiräucherwerk; (7) Schohamsteine und Einsatzsteine für den Ephod und den Brustschild. (8) Sie sollen mir ein Heiligtum schaffen, so werde ich unter ihnen wohnen.
תחשים. מִין חַיָּה, וְלֹא הָיְתָה אֶלָּא לְשָׁעָה, וְהַרְבֵּה גְּוָנִים הָיוּ לָהּ, לְכָךְ מְתֻרְגָּם סַסְגּוֹנָא שֶׁשָּׂשׂ וּמִתְפָּאֵר בִּגְוָנִין שֶׁלּוֹ (שבת כ"ח)
תחשים TACHASH war eine Art Wildtier. Es gab es nur zu dieser Zeit (als Israel die Stiftshütte baute). Es war vielfarbig und wird deshalb im Targum mit ססגונה übersetzt, und zwar so, weil es sich freut (שָׂשׂ) und stolz ist auf seine Farben (גונא) (Shabbat 28; Midrash Tanchuma, Terumah 6).
(א) וְזֹאת הַתְּרוּמָה וְגוֹ'. וְעֹרֹת אֵילִם מְאָדָּמִים וְעֹרֹת תְּחָשִׁים. רַבִּי יְהוּדָה וְרַבִּי נֶחְמְיָה. רַבִּי יְהוּדָה אוֹמֵר: חַיָּה טְהוֹרָה גְּדוֹלָה הָיְתָה בַּמִּדְבָּר וְקֶרֶן אַחַת הָיָה לָהּ בְּמִצְחָהּ, וּבְעוֹרָהּ שִׁשָּׁה גְּוָנִים, וְנָטְלוּ אוֹתָהּ וְעָשׂוּ מִמֶּנָּה יְרִיעוֹת. וְרַבִּי נְחֶמְיָה אוֹמֵר: מַעֲשֵׂה נִסִּים הָיְתָה, וּלְשָׁעָה שֶׁנִּבְרֵאת, בָּהּ בַּשָּׁנָה נִגְנְזָה. וְעֹרֹת תְּחָשִׁים, לָמָּה? דִּכְתִיב: אֹרֶךְ הַיְרִיעָה הָאַחַת שְׁלֹשִים בָּאַמָּה. מִי מֵבִיא לְךָ יְרִיעָה שֶׁל שְׁלֹשִׁים אַמָּה. אֶלָּא מַעֲשֵׂה נֵס, לְשָׁעָה שֶׁנִּבְרֵאת נִגְנְזָה.
(1) This is the offering … and rams’ skins dyed red, and sealskins (Exod. 25:3). R. Judah and R. Nehemiah discussed this verse. R. Judah said: It was a large pure animal, with a single horn in its forehead and a skin of six different colors that roamed the desert. They captured one of them and from its skin made a covering for the ark. R. Nehemiah contended that it was a miraculous creature He created for that precise moment, and that it disappeared immediately thereafter from earth. Why is it called orot tahashim (“sealskins,” lit. “skins of tahashim”)? Because the verse states: The length of each curtain shall be thirty cubits (Exod. 26:8). What known animal could supply enough skin for a curtain of thirty cubits? It must, indeed, have been a miraculous creation, which disappeared (immediately after it was created).
(Exodus 25:3)Dies ist die Hebe, die ihr von ihnen in Empfang nehmen sollt: R. Juda und R. Nehemia diskutierten diesen Vers. R. Juda sagte: Es war ein großes, reines Tier mit einem einzigen Horn auf der Stirn und einem Fell von sechs verschiedenen Farben, das in der Wüste umherzog. Sie fingen eines von ihnen und machten aus seiner Haut eine Decke für die Arche. R. Nehemia behauptete, dass es eine wundersame Kreatur war, die er genau für diesen Moment geschaffen hatte, und dass sie unmittelbar danach von der Erde verschwand. Warum heißt es orot tahashim ("Robbenfelle", wörtlich "Felle von tahashim")? Weil der Vers besagt: Die Länge eines jeden Vorhangs soll dreißig Ellen betragen (Exod. 26:8). Welches bekannte Tier könnte genügend Häute für einen Vorhang von dreißig Ellen Länge liefern? Es muss sich in der Tat um eine wundersame Schöpfung gehandelt haben, die (unmittelbar nach ihrer Erschaffung) verschwunden ist.
(ב) רַבִּי יְהוּדָה בַּר סִימוֹן אָמַר: שְׁלֹשָה דְּבָרִים שָׁמַע מֹשֶׁה מִפִּי הַגְּבוּרָה וְנִבְהַל וְנִרְתַּע לַאֲחוֹרָיו. בְּשָׁעָה שֶׁאָמַר לוֹ וְעָשׂוּ לִי מִקְדָּשׁ וְשָׁכַנְתִּי בְּתוֹכָם, אָמַר: רִבּוֹנוֹ שֶׁל עוֹלָם, הִנֵּה הַשָּׁמַיִם וּשְׁמֵי הַשָּׁמַיִם לֹא יְכַלְכְּלוּךָ (מלכים א ח, כז). אָמַר לוֹ מֹשֶׁה: לֹא כְּשֵׁם שֶׁאַתָּה סָבוּר, אֶלָּא עֶשְׂרִים קֶרֶשׁ בַּצָּפוֹן, וְעֶשְׂרִים בַּדָּרוֹם, וּשְׁמוֹנָה בַּמַּעֲרָב, וּשְׁמוֹנָה בַּמִּזְרָח, וַאֲצַמְצֵם שְׁכִינָה שֶׁלִּי וְאֶשְׁכֹּן בֵּינֵיהֶם, וּכְתִיב: וְנוֹעַדְתִּי לְךָ שָׁם וְדִבַּרְתִּי (שמות כה, כב).
(2) R. Judah the son of Simon stated: Moses heard three things from the lips of the Mighty One that confused and startled him. When the Holy One, blessed be He, said to him: Let them make Me a Sanctuary, that I may dwell among them (Exod. 25:8), he replied: Master of the Universe, the heavens and the heavens of the heavens cannot contain Thee. He responded: Moses, it is not as you think. Erect twenty boards on the northern side and twenty boards on the southern side and eight on the eastern side and eight on the western side, and I will compress My Shekhinah and dwell within them; as it is written: And there I will meet with thee, and I will speak with thee (ibid., v. 22).
R. Juda, der Sohn Simons, erklärte: Moses hörte drei Dinge aus dem Munde des Mächtigen, die ihn verwirrten und erschreckten. Als der Heilige, gepriesen sei Er, zu ihm sagte: Sie sollen mir ein Heiligtum bauen, damit ich unter ihnen wohne (Exod. 25:8), antwortete er: Herr des Universums, die Himmel und die Himmel der Himmel können Dich nicht fassen. Er antwortete: Mose, es ist nicht so, wie du denkst. Errichte zwanzig Bretter auf der Nordseite und zwanzig Bretter auf der Südseite und acht auf der Ostseite und acht auf der Westseite, und Ich werde Meine Schechinah zusammendrücken und in ihnen wohnen, wie es geschrieben steht: Und dort will ich mit dir zusammentreffen und mit dir reden (ibid., V. 22).
Midrash HaGadol on Terumah, 13th-century, Yemen. The Midrash is anonymous, but it is now certain that it was written by a native of Aden, David b. Amram 'Adani.
Rabbi Shmuel said: The materials donated for the Mishkan correspond to the heavens. "Gold" is the sun; "silver," the moon; "copper," the western horizon at sunset; "blue," the sky; "purple," the clouds; "red," the rainbow; "flax," the seraphim; "goat," the constellation of capricorn; "ram skins dyed red," thunder; "tachash skins," lightning; "shittim wood," shooting stars; "oil for lighting," the seven planets; "spices for the anointing oil and for the incense," dew and rain; "shoham stones and gemstones for setting"--hail and snow. Said G‑d: "My dwelling is in the heavens; if you make Me a Sanctuary on earth, I shall dwell in it." ...
The materials donated for the Mishkan correspond to the components of the human being. "Gold" is the soul; "silver," the body; "copper," the voice; "blue," the veins; "purple," the flesh; "red," the blood; "flax," the intestines; "goat hair," the hair; "ram skins dyed red," the skin of the face; "tachash skins," the scalp; "shittim wood," the bones; "oil for lighting," the eyes; "spices for the anointing oil and for the sweet incense," the nose, mouth and palate; "shoham stones and gemstones for setting," the kidneys and the heart.
Midrasch HaGadol über Terumah, 13. Jahrhundert, Jemen. Der Midrasch ist anonym, aber es ist jetzt sicher, dass er von einem Einheimischen aus Aden, David b. Amram 'Adani, geschrieben wurde.
Rabbi Shmuel sagte: Die Materialien, die für den Mischkan gespendet wurden, entsprechen den Himmeln. "Gold" ist die Sonne; "Silber" der Mond; "Kupfer" der westliche Horizont bei Sonnenuntergang; "Blau" der Himmel; "Purpur" die Wolken; "Rot" der Regenbogen; "Flachs" die Seraphim; "Ziege" das Sternbild des Steinbocks; "rot gefärbte Widderfelle" der Donner; "Tachasch-Felle", der Blitz; "Schittim-Holz", die Sternschnuppen; "Öl zum Anzünden", die sieben Planeten; "Gewürze für das Salböl und für den Weihrauch", Tau und Regen; "Schoham-Steine und Edelsteine zum Fassen" - Hagel und Schnee. Sagte G-tt: "Meine Wohnung ist in den Himmeln; wenn ihr Mir ein Heiligtum auf der Erde macht, werde Ich darin wohnen." ...
Die Materialien, die für den Mischkan gestiftet wurden, entsprechen den Bestandteilen des menschlichen Wesens. "Gold" ist die Seele, "Silber" der Körper, "Kupfer" die Stimme, "Blau" die Adern, "Purpur" das Fleisch, "Rot" das Blut, "Flachs" die Eingeweide, "Ziegenhaar" das Haar, "rot gefärbte Widderhäute" die Gesichtshaut, "Tachaschhäute" die Kopfhaut; "Schittim-Holz", die Knochen; "Öl zum Anzünden", die Augen; "Gewürze für das Salböl und den süßen Weihrauch", Nase, Mund und Gaumen; "Schoham-Steine und Edelsteine zum Fassen", die Nieren und das Herz.
Martin Buber, Erzählungen der Chassidim (1878-1965)
"Wo ist die Wohnung Gottes?" Mit dieser Frage überraschte Rabbi Menachem Mendel von Kotzk eine Reihe von Gelehrten, die ihn zufällig besuchten. Sie machten sich über ihn lustig: "Was für eine Frage! Ist nicht die ganze Welt voll von Gottes Herrlichkeit!" Dann beantwortete er seine eigene Frage: "Gott wohnt dort, wo wir Gott hereinlassen."
Rabbi Ellen Weinberg Dreyfus, "Ein Ort, an dem Gott wohnt"
Pinchas H. Peli schrieb über das Gebot, Gaben für das Heiligtum zu bringen:
"Neben dem unmittelbaren Zweck der Kampagne, Materialien für den Bau eines Heiligtums zu sammeln, dient sie auch einem erzieherischen Zweck: das Volk soll von passiven Teilnehmern in seiner Beziehung zum Herrn, als ständige Empfänger von Gottes Gaben, zu aktiven Partnern werden.
"Die Einwohnung Gottes unter den Menschen kann nicht stattfinden, solange die Menschen passiv sind und nichts tun, um das Heilige in die Welt zu bringen. "Und sie sollen mir ein Heiligtum bauen, damit ich unter ihnen wohne." Mein Wohnen unter ihnen ist an die Bedingung geknüpft, dass sie das Heiligtum errichten. . . . Der Mensch muss sich auf den Weg zu Gott machen, damit Gott ihm auf halbem Weg als Partner im Akt der Heiligung entgegenkommt."
So prächtig einige unserer Heiligtümer auch sein mögen und so inspirierend unsere Gotteshäuser auch sind, so verstehen wir doch, dass es nicht der Ort ist, an dem wir Gott finden, der von primärer Bedeutung ist. Der physische Raum ist nur ein Werkzeug, ein Mittel, um das Heilige zu erreichen. Wir alle kennen Menschen, die behaupten, dass sie Gott eher in der Natur als in den Mauern irgendeines Gebäudes finden. Unsere Tradition erkennt dies ebenfalls an, insbesondere in der alternativen Lesung eines Verses aus Malbim (Rabbi Meir Leibush ben Yechiel Michel, ein Kommentator des 19. Jahrhunderts). Er wählte die Lesart v'shachanti b'tocham, "Ich werde unter ihnen wohnen" als "Ich werde in ihnen wohnen." Er schrieb: "... in ihnen, dem Volk, nicht in ihm, dem Heiligtum. Jeder von uns soll in seinem Herzen ein Tabernakel bauen, in dem Gott wohnen kann."
(https://reformjudaism.org/learning/torah-study/torah-commentary/place-god-dwell)
דְּאָמַר רַבִּי חִיָּיא בַּר אַמֵּי מִשְּׁמֵיהּ דְּעוּלָּא — מִיּוֹם שֶׁחָרַב בֵּית הַמִּקְדָּשׁ אֵין לוֹ לְהַקָּדוֹשׁ בָּרוּךְ הוּא בְּעוֹלָמוֹ אֶלָּא אַרְבַּע אַמּוֹת שֶׁל הֲלָכָה בִּלְבַד
Rabbi Ḥiyya bar Ami said in the name of Ulla: Since the day the Temple was destroyed, the Holy One, Blessed be He, has only one place in His world, only the four cubits of halakha alone...
Rabbi Ḥiyya bar Ami im Namen von Ulla sagte: Seit dem Tag, an dem der Tempel zerstört wurde, hat der Heilige, gepriesen sei Er, nur einen Ort in Seiner Welt, nur die vier Ellen der Halakha allein.