Rosch Haschana am Esstisch - "Klein und Süß" 5781

Sie lasen in dem Buche, in der Lehre Gottes, deutlich mit Angabe des Sinnes; so erklärten sie die Schrift.

Es sprachen darauf Nehemia, der [damals] Tirsata war, und der Priester Esra, der Gesetzkundige, und die Leviten, die dem Volke erläuterten, zu dem Volke: Dieser Tag ist heilig dem Herrn, eurem Gott, trauert nicht und weinet nicht! — denn alles Volk weinte, wie es die Worte der Lehre hörte.

Er sprach zu ihnen: Gehet, esset wohlschmeckende Speisen und trinket Würziges, sendet auch dem Gaben, dem nichts bereitet worden, denn dieser Tag ist heilig unserm Herrn; und betrübet euch nicht, sondern die Freude des Herrn sei eure Stärke.

Auch die Leviten beschwichtigten das Volk mit den Worten: Seid still! denn dieser Tag ist heilig, seid nicht betrübt.

Da ging das Volk, um zu essen und zu trinken und Gaben zu schicken und ein großes Freudenfest zu veranstalten; denn sie verstanden die Worte, die man sie gelehrt hatte.

(1) Man sollte Bohnen, Lauch, Rüben, Datteln und Kürbis essen. Und als man die Bohnen (rubiya) isst, sagt man: Gott, mögen unsere Werte zunehmen (yirbu)! Wenn man Lauch (karti) isst, sagt man: Gott, mögen unsere Feinde ausgerottet werden (yekartu)! Essen von Datteln (tamri), sagt man: Gott, mögen unsere Feinde verschwinden (yetamu)! Essen von Kürbis (kra), sagt man: "Gott, möge unser Urteil zerrissen werden (yikra) und mögen unsere Werte vor Dir herausgerufen werden (yikrau)!

RAMA: Manche haben den Brauch, einen süßen Apfel in Honig zu essen, und sie sagen: "Möge ein süßes Jahr für uns erneuert werden!" Das ist es, was wir tun. Manche essen Granatäpfel und sagen: "Mögen unsere Werte so zahlreich sein wie Granatapfelkerne!" Und wir sind es gewohnt, fettes Fleisch und alle Arten von Süßigkeiten zu essen.

(2) Man isst den Kopf eines Lammes und sagt: "Seien wir wie ein Kopf und nicht wie ein Schwanz." Es ist auch eine Erinnerung an den Widder von Isaak.

RAMA: Es gibt diejenigen, die darauf achten, keine Nüsse (egoz) zu essen, weil das Wort in gematriah (fast) gleichbedeutend mit chet (Sünde) ist. Sie verursachen auch viel überschüssigen Speichel und Schleim und bewirken die Aufhebung von Gebeten. Wir gehen auch zu einem Fluss und sagen den Vers: Und du wirst alle ihre Sünden in die Tiefen des Meeres werfen (Micha 7,19). Es gibt auch diejenigen, die während Rosch Haschana tagsüber nicht schlafen, und das ist das Richtige.

Während man isst und trinkt, muss man den Fremden, das Waisenkind, die Witwe und andere arme Unglückliche ernähren. Wer jedoch die Türen seines Hofes verschließt und zusammen mit seiner Frau und seinen Kindern isst und trinkt, ohne den Armen und Verzweifelten etwas zu essen und zu trinken zu geben, hält keine religiöse Feier ein, sondern frönt der Feier seines Magens... diese Art von Glück ist ein Fluch, denn es heißt: "Ich werde euren Samen unter ein Verbot stellen, und ich werde Kot auf eure Gesichter streuen, den Kot eurer Festopfer".

Man badet, rasiert sich und geht am Vorabend von Rosch Haschana zum Haareschneiden.

RAMA: Es gibt diejenigen, die am Vorabend von Rosch Haschana in eine Mikwe eintauchen. Und es gibt Orte, an denen es Brauch ist, zu den Gräbern zu gehen und dort sehr viel zu beten, und auch den armen Menschen Nächstenliebe zu schenken.

Man isst, trinkt und ist fröhlich [zu Rosch Haschana]. Es ist verboten zu fasten, ob zu Rosch Haschana oder am Schabbat danach. Die Menschen sollen aber nicht bis zur völligen Sättigung essen, damit sie nicht zur Leichtfertigkeit gelangen und damit die Gottesfurcht auf ihnen bleibt.