כָּל הוֹרֵג נֶפֶשׁ בֶּן אָדָם עוֹבֵר בְּלֹא תַּעֲשֶׂה שֶׁנֶּאֱמַר (שמות כ יג) (דברים ה יז) "לֹא תִרְצָח". וְאִם רָצַח בְּזָדוֹן בִּפְנֵי עֵדִים מִיתָתוֹ בְּסַיִף שֶׁנֶּאֱמַר (שמות כא כ) "נָקֹם יִנָּקֵם". מִפִּי הַשְּׁמוּעָה לָמְדוּ שֶׁזּוֹ מִיתַת סַיִף. בֵּין שֶׁהָרַג אֶת חֲבֵרוֹ בְּבַרְזֶל בֵּין שֶׁשְּׂרָפוֹ בָּאֵשׁ מִיתָתוֹ בְּסַיִף:
Kapitel — Der Mörder und der Verfolger
Wer ein menschliches Wesen aus Israel todschlägt, hat ein Verbot überschritten, denn es steht geschrieben: »Du sollst nicht morden« (Ex. 20, 12; Deut. 5:16). Begeht Jemand vorsätzlich בְּזָדוֹן und in Gegenwart von Zeugen einen Mord, so wird er durchs Schwert hingerichtet; denn es steht geschrieben: »Es werde dies gerächt« (Ex. 21:20), womit die Tradition auf die Hinrichtung durchs Schwert hinweist. Die Hinrichtung wird immer mit dem Schwert ausgeführt, mag der Mörder durch Eisen oder Feuer seine Tat verübt haben.
מִצְוָה בְּיַד גּוֹאֵל הַדָּם [לַהֲרֹג אֶת הָרוֹצֵחַ] שֶׁנֶּאֱמַר (במדבר לה יט) "גֹּאֵל הַדָּם הוּא יָמִית אֶת הָרֹצֵחַ". וְכָל הָרָאוּי לִירֻשָּׁה הוּא גּוֹאֵל הַדָּם. לֹא רָצָה גּוֹאֵל הַדָּם אוֹ שֶׁלֹּא הָיָה יָכוֹל לַהֲמִיתוֹ אוֹ שֶׁאֵין לוֹ גּוֹאֵל דָּם בֵּית דִּין מְמִיתִין אֶת הָרוֹצֵחַ בְּסַיִף: Der Bluträcher ist verpflichtet den Mörder zu töten; denn es steht geschrieben: »Wer die Blutrache zu üben hat, der töte den Mörder« (Num. 35:19). Die Blutrache liegt aber Jedem ob, der erbberechtigt ist. Will der Bluträcher die Blutrache nicht ausüben, oder ist er nicht im Stande zu töten, oder hat der Gemordete keinen Bluträcher, so lässt das Gericht den Mörder durchs Schwert hinrichten.
הָאָב שֶׁהָרַג אֶת בְּנוֹ. אִם הָיָה בֶּן לַנֶּהֱרָג הֲרֵי זֶה הוֹרֵג אֲבִי אָבִיו מִפְּנֵי שֶׁהוּא גּוֹאֵל. וְאִם אֵין לוֹ בֵּן אֵין אֶחָד מִן הָאַחִין נַעֲשֶׂה גּוֹאֵל הַדָּם לְהָמִית אֶת אָבִיו אֶלָּא בֵּית דִּין מְמִיתִין אוֹתוֹ. וְאֶחָד הַזָּכָר וְאֶחָד הַנְּקֵבָה בִּגְאֻלַּת הַדָּם: Tötete der Vater seinen Sohn und der Sohn hatte einen Sohn, tötet der Enkel seinen Großvater, weil er der Bluträcher ist. Hatte der Gemordete keinen Sohn, dürfen seine Brüder keine Bluträcher sein, sondern das Gericht töte ihn. Das gilt sowohl für einen Mann, wie für eine Frau.
וּמֻזְהָרִין בֵּית דִּין שֶׁלֹּא לִקַּח כֹּפֶר מִן הָרוֹצֵחַ. וַאֲפִלּוּ נָתַן כָּל מָמוֹן שֶׁבָּעוֹלָם וַאֲפִלּוּ רָצָה גּוֹאֵל הַדָּם לְפָטְרוֹ. שֶׁאֵין נַפְשׁוֹ שֶׁל זֶה הַנֶּהֱרָג קִנְיַן גּוֹאֵל הַדָּם אֶלָּא קִנְיַן הַקָּדוֹשׁ בָּרוּךְ הוּא שֶׁנֶּאֱמַר (במדבר לה לא) "וְלֹא תִקְחוּ כֹפֶר לְנֶפֶשׁ רֹצֵחַ". וְאֵין לְךָ דָּבָר שֶׁהִקְפִּידָה תּוֹרָה עָלָיו כִּשְׁפִיכוּת דָּמִים שֶׁנֶּאֱמַר (במדבר לה לג) "וְלֹא תַחֲנִיפוּ אֶת הָאָרֶץ" וְגוֹ'. (במדבר לה לג) "כִּי הַדָּם הוּא יַחֲנִיף אֶת הָאָרֶץ" וְגוֹ': Dem Gericht ist es streng verboten, Lösegeld von einem Mörder anzunehmen, wenn derselbe auch alles Geld in der Welt für sich zum Opfer bringen wollte, selbst dann nicht, wenn der Bluträcher einwilligen sollte, ihn entkommen zu lassen. Denn das Leben des Gemordeten gehört nicht dem Bluträcher an, sondern dem Hochheiligen, gelobt sei Er! Denn es heißt: »Und nicht nehmen sollt ihr Lösegeld für das Leben des Mörders« (Num. 35:31). Die Thora zeigt auch in keiner Beziehung mehr Strenge, als wo es sich um Blutvergießen handelt; denn es steht geschrieben: »Und ihr sollt nicht verrucht machen das Land. Denn das Blut macht das Land verrucht« (Num. 35:33).
רוֹצֵחַ שֶׁהָרַג בְּזָדוֹן אֵין מְמִיתִין אוֹתוֹ הָעֵדִים וְלֹא הָרוֹאִים אוֹתוֹ עַד שֶׁיָּבוֹא לְבֵית דִּין וִידִינוּהוּ לְמִיתָה. שֶׁנֶּאֱמַר (במדבר לה יב) "וְלֹא יָמוּת הָרֹצֵחַ עַד עָמְדוֹ לִפְנֵי הָעֵדָה לַמִּשְׁפָּט". וְהוּא הַדִּין לְכָל מְחֻיְּבֵי מִיתוֹת בֵּית דִּין שֶׁעָבְרוּ וְעָשׂוּ שֶׁאֵין מְמִיתִין אוֹתָן עַד שֶׁיִּגָּמֵר דִּינָם בְּבֵית דִּין: Weder Zeugen noch andere Zuschauer dürfen den Mörder, der eine Person vorsätzlich בְּזָדוֹן ums Leben gebracht, töten, bevor er nicht vor Gericht gestellt und zur Hinrichtung verurteilt worden ist. Denn es steht geschrieben: »Und der Mörder sterbe nicht, bevor er vor der Gemeinde gestanden zu Gericht« (Num. 35:12). Dies gilt auch von allen anderen Personen, die eine gerichtliche Todesstrafe verwirkt haben dieselben dürfen, wenn sie ihre Tat verübt, nicht eher hingerichtet werden, als sie vor Gericht gestanden und ihr Urteil vernommen haben.
בַּמֶּה דְּבָרִים אֲמוּרִים בְּשֶׁעָבַר וְעָשָׂה הֶעָוֹן שֶׁחַיָּב עָלָיו מִיתַת בֵּית דִּין. אֲבָל הָרוֹדֵף אַחַר חֲבֵרוֹ לְהָרְגוֹ אֲפִלּוּ הָיָה הָרוֹדֵף קָטָן הֲרֵי כָּל יִשְׂרָאֵל מְצֻוִּין לְהַצִּיל הַנִּרְדָּף מִיַּד הָרוֹדֵף וַאֲפִלּוּ בְּנַפְשׁוֹ שֶׁל רוֹדֵף: Dies bezieht sich aber nur auf diejenigen Fälle, wo Einer das Verbrechen, worauf gerichtliche Todesstrafe steht, bereits begangen hat. Wenn aber Jemand seinen Nächsten verfolgt, in der Absicht, ihn umzubringen, so sind alle Israeliten gesetzlich verpflichtet, und wäre der Verfolger auch nur ein Kind, den Verfolgten von den Händen des Verfolgers zu retten, selbst wenn dies dem Verfolger das Leben kosten sollte.
כֵּיצַד. אִם הִזְהִירוּהוּ וַהֲרֵי הוּא רוֹדֵף אַחֲרָיו אַף עַל פִּי שֶׁלֹּא קִבֵּל עָלָיו הַתְרָאָה כֵּיוָן שֶׁעֲדַיִן הוּא רוֹדֵף הֲרֵי זֶה נֶהֱרָג. וְאִם יְכוֹלִים לְהַצִּילוֹ בְּאֵיבָר מֵאֵיבְרֵי הָרוֹדֵף כְּגוֹן שֶׁיַּכּוּ אוֹתוֹ בְּחֵץ אוֹ בְּאֶבֶן אוֹ בְּסַיִף וְיִקְטְעוּ אֶת יָדוֹ אוֹ יִשְׁבְּרוּ אֶת רַגְלוֹ אוֹ יְסַמּוּ אֶת עֵינוֹ עוֹשִׂין. וְאִם [אֵינָן] יְכוֹלִין לְכַוֵּן וּלְהַצִּילוֹ אֶלָּא אִם כֵּן הֲרָגוּהוּ לַרוֹדֵף הֲרֵי אֵלּוּ הוֹרְגִין אוֹתוֹ אַף עַל פִּי שֶׁעֲדַיִן לֹא הָרַג שֶׁנֶּאֱמַר (דברים כה יב) "וְקַצֹּתָה אֶת כַּפָּהּ לֹא תָחוֹס עֵינֶךָ": Sobald man nämlich an den Verfolgenden eine Warnung ergehen ließ, und dieser setzt die Verfolgung dennoch fort, mag er immerhin die Warnung gar nicht angenommen haben, so ist es Pflicht, ihn zu töten. Kann man indes den Verfolgten durch Verstümmelung eines Gliedes vom Verfolger erretten, z. B. indem man ihn mittelst eines Pfeiles, eines Steines, oder eines Schwertes, die Hand abhaut, ein Bein bricht, oder ein Auge blendet, so tue man dies lieber. Geht dies aber nicht an, und der Verfolgte kann nur durch den Tod des Verfolgers errettet werden, so töte man ihn selbst, bevor er noch den Mord verübte, denn es steht geschrieben: »So sollst du ihr die Hand abhauen, dein Auge blicke nicht schonend« (Deut. 25:12).
אֶחָד בִּמְבוּשָׁיו וְאֶחָד כָּל דָּבָר שֶׁיֵּשׁ בּוֹ סַכָּנַת נְפָשׁוֹת. אֶחָד הָאִישׁ אוֹ הָאִשָּׁה. עִנְיַן הַכָּתוּב שֶׁכָּל הַחוֹשֵׁב לְהַכּוֹת חֲבֵרוֹ הַכָּאָה הַמְּמִיתָה אוֹתוֹ מַצִּילִין אֶת הַנִּרְדָּף בְּכַפּוֹ שֶׁל רוֹדֵף. וְאִם אֵינָן יְכוֹלִין מַצִּילִין אוֹתוֹ אַף בְּנַפְשׁוֹ שֶׁנֶּאֱמַר (דברים כה יב) "לֹא תָחוֹס עֵינְךָ": Es gilt nämlich gleich viel, ob es sich hier um einen Angriff auf das Geschlechtsorgan oder um einen andern Angriff handele, bei dem das Leben des Angegriffenen auf dem Spiele steht, oder ob der Angriff von einem Mann oder einer Frau ausgehe. Die Schrift will sagen, dass man, sobald einer dem andern einen totbringenden Schlag zu versetzen beabsichtigt, man verpflichtet sei, den Aufgegriffenen zu retten, selbst mit Aufopferung eines der Glieder und wenn dies nicht ausreicht, sogar durch Aufopferung seines [des Verfolgers] Lebens, denn es steht geschrieben »Dein Auge blicke nicht schonend« (ebend.).
אַף זוֹ מִצְוַת לֹא תַּעֲשֶׂה שֶׁלֹּא לָחוּס עַל נֶפֶשׁ הָרוֹדֵף. לְפִיכָךְ הוֹרוּ חֲכָמִים שֶׁהָעֻבָּרָה שֶׁהִיא מַקְשָׁה לֵילֵד מֻתָּר לַחְתֹּךְ הָעֵבָּר בְּמֵעֶיהָ בֵּין בְּסַם בֵּין בְּיָד מִפְּנֵי שֶׁהוּא כְּרוֹדֵף אַחֲרֶיהָ לְהָרְגָהּ. וְאִם מִשֶּׁהוֹצִיא רֹאשׁוֹ אֵין נוֹגְעִין בּוֹ שֶׁאֵין דּוֹחִין נֶפֶשׁ מִפְּנֵי נֶפֶשׁ וְזֶהוּ טִבְעוֹ שֶׁל עוֹלָם: Es ist auch ein Verbot, das Leben des Verfolgers zu schonen.Die Lehrer des Gesetzes haben deshalb bestimmt dass es, sobald eine schwangere Frau nur schwer entbunden werden kann, erlaubt sei, ihr das Kind im Leibe zu zerschneiden, sei es nun mittelst einer Flüssigkeit oder mittelst der Hand [mit einem Werkzeug], weil das Kind gewissermaßen als ein Verfolger angesehen, der die Absicht hat, die Mutter umzubringen. Ist aber der Kopf schon hervorgetreten, so darf das Kind nicht mehr verletzt werden, denn wir geben kein menschliches Leben für ein anderes menschliches Leben hin. Und so ist der Lauf der Natur [Jede Geburt ist eine Lebensgefahr].
אֶחָד הָרוֹדֵף אַחַר חֲבֵרוֹ לְהָרְגוֹ אוֹ רוֹדֵף אַחַר נַעֲרָה מְאֹרָסָה לְאָנְסָהּ. שֶׁנֶּאֱמַר (דברים כב כו) "כִּי כַּאֲשֶׁר יָקוּם אִישׁ עַל רֵעֵהוּ וּרְצָחוֹ נֶפֶשׁ כֵּן הַדָּבָר הַזֶּה". וַהֲרֵי הוּא אוֹמֵר (דברים כב כז) "צָעֲקָה הַנַּעֲרָה הַמְאֹרָסָה וְאֵין מוֹשִׁיעַ לָהּ". הָא יֵשׁ לָהּ מוֹשִׁיעַ מוֹשִׁיעָהּ בְּכָל דָּבָר שֶׁיָּכוֹל לְהוֹשִׁיעַ וַאֲפִלּוּ בַּהֲרִיגַת הָרוֹדֵף: Diese Gebote bleiben sich gleich, ob Einer den Andern verfolgt, um ihn umzubringen, oder ob Jemand eine verlobte Jungfrau verfolgt, um sie zu vergewaltigen, denn es steht geschrieben: »Wie, wenn Jemand sich aufmacht gegen seinen Nächsten und ihn totschlägt, so ist diese Sache«(Num. 22:26). Ferner heißt es: »Die verlobte Jungfrau hätte schreien können, aber es war Niemand da, der ihr hätte beistehen sollen« (Num 22:27), daraus geht nun hervor, dass, wem Jemand da ist, der ihr Hilfe leisten könnte, dieser verpflichtet ist, es auch auf jede mögliche Weise zu bewirken, sogar, wenn es unvermeidlich ist, durch Tötung des Vergewaltigers.
וְהוּא הַדִּין לִשְׁאָר כָּל הָעֲרָיוֹת חוּץ מִן הַבְּהֵמָה. אֲבָל הַזָּכוּר מַצִּילִין אוֹתוֹ בְּנֶפֶשׁ הָרוֹדֵף כִּשְׁאָר כָּל הָעֲרָיוֹת. אֲבָל הָרוֹדֵף אַחַר הַבְּהֵמָה לְרָבְעָהּ. אוֹ שֶׁרָדַף לַעֲשׂוֹת מְלָאכָה בְּשַׁבָּת אוֹ לַעֲבֹד עֲבוֹדָה זָרָה. אַף עַל פִּי שֶׁהַשַּׁבָּת וַעֲבוֹדָה זָרָה עִקְּרֵי הַדָּת אֵין מְמִיתִין אוֹתוֹ עַד שֶׁיַּעֲשֶׂה וִיבִיאוּהוּ לְבֵית דִּין וִידִינוּהוּ וְיָמוּת: So verfährt man auch bei allen verbotenen Beziehungen, außer des Tieres. Man rettet einen Mann vor einem Vergewaltiger. Verfolgt Jemand ein Tier, um es zu vergewaltigen, oder Jemand will am Schabbat eine Arbeitsverrichtung oder Götzendienst treiben, so töte man ihn nicht, wenngleich die Aufrechthaltung des Schabbats und das Verbot gegen den Götzendienst wesentliche Teile unserer Religion sind, vielmehr bringe man ihn, erst nachdem er diese Sünde verübt, vor Gericht, und führe ihn dann, wenn das Urteil über ihn gefällt ist, zum Tode.
רָדַף אַחַר עֶרְוָה וּתְפָשָׂהּ וְשָׁכַב עִמָּהּ וְהֶעֱרָה. אַף עַל פִּי שֶׁלֹּא גָּמַר בִּיאָתוֹ אֵין מְמִיתִין אוֹתוֹ עַד עָמְדוֹ בַּדִּין. רָדַף אַחַר עֶרְוָה וַאֲחֵרִים הָיוּ רוֹדְפִין אַחֲרָיו לְהַצִּילָהּ. וְאָמְרָה לָהֶם הֲנִיחוּהוּ כְּדֵי שֶׁלֹּא יַהַרְגֵנִי. אֵין שׁוֹמְעִין לָהּ אֶלָּא מַבְהִילִין אוֹתוֹ וּמוֹנְעִין אוֹתוֹ מִלִּבְעל בְּאֵיבָרָיו. וְאִם אֵינָן יְכוֹלִים לְמָנְעוֹ בְּאֵיבָרָיו אֲפִלּוּ בְּנַפְשׁוֹ כְּמוֹ שֶׁבֵּאַרְנוּ: Verfolgt Jemand eine Frau, packt sie, liegt bei ihr, führt sein Glied in sie ein und obwohl er den Verkehr noch nicht vollendet hatte, darf man ihn nicht töten bis er vor Gericht gestanden [denn das Einführen des Gliedes gilt als Vergewaltigung]. Verfolgt Jemand eine verheiratete Frau und Andere verfolgen ihn, um sie zu retten, während sie ruft „lasst ihn, damit er mich nicht töte“, so höre man nicht auf sie. Vielmehr muss man ihn aufhalten.
כָּל הַיָּכוֹל לְהַצִּיל בְּאֵיבָר מֵאֵיבָרָיו וְלֹא טָרַח בְּכָךְ אֶלָּא הִצִּיל בְּנַפְשׁוֹ שֶׁל רוֹדֵף וַהֲרָגוֹ הֲרֵי זֶה שׁוֹפֵךְ דָּמִים וְחַיָּב מִיתָה אֲבָל אֵין בֵּית דִּין מְמִיתִין אוֹתוֹ: Whosoever can save [a pursued victim] by [injuring one] of the limbs [of the pursuer] and he did not bother with [limiting himself to only doing] that [measure], rather he saved [the victim] with the life of the pursuer [i.e.] he killed [the pursuer], this [vigilante] is a spiller of blood [i.e. a murderer] and is liable to death, though a [human] court does not execute him [for this crime].
כָּל הַיָּכוֹל לְהַצִּיל וְלֹא הִצִּיל עוֹבֵר עַל (ויקרא יט טז) "לֹא תַעֲמֹד עַל דַּם רֵעֶךָ". וְכֵן הָרוֹאֶה אֶת חֲבֵרוֹ טוֹבֵעַ בַּיָּם. אוֹ לִסְטִים בָּאִים עָלָיו. אוֹ חַיָּה רָעָה בָּאָה עָלָיו. וְיָכוֹל לְהַצִּילוֹ הוּא בְּעַצְמוֹ. אוֹ שֶׁיִּשְׂכֹּר אֲחֵרִים לְהַצִּילוֹ וְלֹא הִצִּיל. אוֹ שֶׁשָּׁמַע עוֹבְדֵי כּוֹכָבִים אוֹ מוֹסְרִים מְחַשְּׁבִים עָלָיו רָעָה אוֹ טוֹמְנִין לוֹ פַּח וְלֹא גִּלָּה אֹזֶן חֲבֵרוֹ וְהוֹדִיעוֹ. אוֹ שֶׁיָּדַע בְּעַכּוּ''ם אוֹ בְּאוֹנֵס שֶׁהוּא בָּא עַל חֲבֵרוֹ וְיָכוֹל לְפַיְּסוֹ בִּגְלַל חֲבֵרוֹ לְהָסִיר מַה שֶּׁבְּלִבּוֹ וְלֹא פִּיְּסוֹ. וְכָל כַּיּוֹצֵא בִּדְבָרִים אֵלּוּ. הָעוֹשֶׂה אוֹתָם עוֹבֵר עַל לֹא תַעֲמֹד עַל דַּם רֵעֶךָ: Wer retten kann und nicht rettet, übertritt das Verbot: »Du sollst nicht gleichgiltig beim Blute deines Nächten stehen« (Lev. 19:16). Das Gleiche gilt auch von Demjenigen, der seinen Nächsten im Meere ertrinken, oder Räuber und wilde Tiere über ihn herfallen sah, und im Stande gewesen wäre, entweder selbst oder mittelst anderer Leute ihn zu retten, dies aber nicht tat, ferner von demjenigen, der in Erfahrung bringt, dass Feinde wider Jedem Böses im Sinne führen, oder ihm eine Falle zu legen beabsichtigen, und er es ihm nicht anzeigt, noch ihn davon in Kenntnis setzen lässt, endlich auch von Demjenigen, welcher weiß dass ein Feind oder ein Gewalttätiger wider einen Nächsten Gewalt auszuüben beabsichtigt, den er besänftigen könnte, ohne dass er dies jedoch getan hätte. Alle diese nämlich, und ebenso ihres Gleichen, überschreiten ebenfalls das Verbot: »Du sollst nicht gleichgiltig bei dem Blute deines Nächsten stehen«.
הָרוֹאֶה רוֹדֵף אַחַר חֲבֵרוֹ לְהָרְגוֹ אוֹ אַחַר עֶרְוָה לְבָעֳלָהּ וְיָכוֹל לְהַצִּיל וְלֹא הִצִּיל. הֲרֵי זֶה בִּטֵּל מִצְוַת עֲשֵׂה שֶׁהִיא (דברים כה יב) "וְקַצֹּתָה אֶת כַּפָּהּ". וְעָבַר עַל שְׁנֵי לָאוִין עַל (דברים כה יב) "לֹא תָחוֹס עֵינְךָ" וְעַל (ויקרא יט טז) "לֹא תַעֲמֹד עַל דַּם רֵעֶךָ": Sieht Jemand wie eine Person einer anderen Person in der Absicht sie umzubringen, oder einer Frau, die ihm verboten ist, in der Absicht sie zu vergewaltigen, nachsetzt und sie nicht rettet, obgleich er im Stande gewesen wäre, sie zu retten, der hat die Erfüllung der Mizwa unterlassen »abhacke ihre Hand, nicht soll dein Auge schonen« (Deut. 25:12), und zwei Verbote übertreten, nämlich: »Dein Auge blicke nicht schonend« (Deut. 25:12), und »Du sollst nicht gleichgiltig bei dem Blute deines Nächsten stehen« (Lev. 19:16).
אַף עַל פִּי שֶׁאֵין לוֹקִין עַל לָאוִין אֵלּוּ מִפְּנֵי שֶׁאֵין מַעֲשֶׂה בָּהֶן חֲמוּרִים הֵם. שֶׁכָּל הַמְאַבֵּד נֶפֶשׁ אַחַת מִיִּשְׂרָאֵל כְּאִלּוּ אִבֵּד כָּל הָעוֹלָם כֻּלּוֹ. וְכָל הַמְקַיֵּם נֶפֶשׁ אַחַת מִיִּשְׂרָאֵל כְּאִלּוּ קִיֵּם כָּל הָעוֹלָם כֻּלּוֹ: Wennschon auf die Übertretung solcher Verbote nicht die Geißelung steht, weil dabei keine eigentliche Handlung verübt wird, so haben dergleichen Fälle doch eine sehr große Bedeutung. Denn wer ein menschliches Leben aus Israel tötet, wird dies so angerechnet, als habe die ganze Welt getötet, und ebenso, wer ein menschliches Leben aus Israel erhält, wird dies so angerechnet, als hätte er eine ganze Welt erhalten.